Treffpunkt Königsplatz

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PuK

Ich habe eine Flasche Wodka geschenkt bekommen, gar nicht mal schlecht. Hat aber ein bisschen viel nussigen Eigengeschmack. Guter Wodka sollte eigentlich nur aus 60 % Wasser und 40 % Alkohol bestehen, sonst aus nichts, finde ich. Aber mit dem Nussgeschmack kann man gut leben. Vielleicht kommt der sogar von dem Tierchen da drin. Das ist nämlich so ein Wodka

Und ich fresse zwar vieles, eigentlich sogar fast alles, aber definitiv nichts, was komisch riecht oder gar acht Beine hat. Gibt's hier irgendwelche Feinschmecker, die so was gerne hätten? Genug Wodka, damit das Tier frisch bleibt, liefere ich mit (so ca 0,1 l). Man soll ja nichts Essbares verkommen lassen, vielleicht schmeckt's ja jemand anderem.

Gibt's umsonst, gegen Portoerstattung oder per Abholung Nähe City-Galerie und Altersnachweis (ab 18, außer ihr seid mir persönlich bekannt). Pfui Deifi.

Lueginsland

(28.06.2018, 19:37)PuK schrieb: [ -> ]Ich habe eine Flasche Wodka geschenkt bekommen, gar nicht mal schlecht. ......

Wenn schon mit Viehzeug, dann halt ein Mezcal, am besten an "Cinco de Mayo" gekauft,

dann freust dich nach dem ersten Schluck. 
Zum Nachspülen ein Bohemia, o dos....

PuK

(28.06.2018, 20:57)Lueginsland schrieb: [ -> ]Wenn schon mit Viehzeug, dann halt ein Mezcal, am besten an "Cinco de Mayo" gekauft,

dann freust dich nach dem ersten Schluck. 
Zum Nachspülen ein Bohemia, o dos....

Ich hab ihn ja auch nicht gekauft. Für mich hätte ein Wodka Gorbatschow oder so was völlig ausgereicht. Und dann hätte ich jetzt drei Flaschen und nicht nur eine (bei dem Tabakladen in der City-Galerie gibt's diesen Wodka auch, aber für gut 30 €, und bei dem Preis wären das dann schon sechs Flaschen, also ein ganzer Karton, Gorbi. Wär' mir viel lieber gewesen als die eine Flasche mit dem Ungeziefer drin.) Auf das Vieh da drin war ich doch gar nicht scharf. Das hat der mit Fleiß gemacht, weil der weiß, dass ich mit Spinnengetier aller Art auf Kriegsfuß stehe. Ich kann zwar den Wodka trinken, so groß ist der Ekel nicht. Aber dieses Vieh kann ich nicht verspeisen. Ich würde einen halben Tag kotzend über der Kloschüssel hängen.

Also bitte nur ernst gemeinte Antworten hier. Danke.

forest

(28.06.2018, 21:04)PuK schrieb: [ -> ] Aber dieses Vieh kann ich nicht verspeisen. Ich würde einen halben Tag kotzend über der Kloschüssel hängen.

Gibs zu, du beneidest das Vieh. Yes

PuK

(29.06.2018, 09:31)forest schrieb: [ -> ]Gibs zu, du beneidest das Vieh. Yes

Also, wenn ich mir die Art aussuchen könnte, wie ich mal sterbe, wäre in Wodka zu ersaufen sicherlich nicht die schlechteste Alternative. Aber nicht, bevor ich in weißem Treibsand versunken bin, der sich bei näherem Hinsehen und Hinsniefen als hochreines Kokain entpuppt. Mit braunschwarzen öligen Brocken (schwarzer Afghane mit Opium) drin. Meine letzten heroin heroischen Worte werden dann sein: "Ein Königreich für ein wenig Natron, eine Pfeife und ein Feuerzeug!"

Kreti u. Plethi

(29.06.2018, 09:34)PuK schrieb: [ -> ]Also, wenn ich mir die Art aussuchen könnte, wie ich mal sterbe, wäre in Wodka zu ersaufen sicherlich nicht die schlechteste Alternative. Aber nicht, bevor ich in weißem Treibsand versunken bin, der sich bei näherem Hinsehen und Hinsniefen als hochreines Kokain entpuppt. Mit braunschwarzen öligen Brocken (schwarzer Afghane mit Opium) drin. Meine letzten heroin heroischen Worte werden dann sein: "Ein Königreich für ein wenig Natron, eine Pfeife und ein Feuerzeug!"

So bleibt's eben beim:


Also ich weiß nicht...........
Das mit den Gefühlen ist nicht so meins.
Kann ich den Alkohol nochmal sehen?
Devil

PuK

(29.06.2018, 09:46)Kreti u. Plethi schrieb: [ -> ]Kann ich den Alkohol nochmal sehen?
Devil

Aber sicher.

Hier.

Du Mädchen.

PuK

Hm. Nachdem sich das Interesse an dem Tier gegen Null bewegt - ich hatte mir sowas fast gedacht, das wär vielleicht ein Fall für "Wer will mich?" in ORF II gewesen, diese Vermittlungssendung für Tiere aus dem Tierheim, wenn's das noch gibt, nur lebten die Tiere da meiner Erinnerung nach meistens noch so ein bisschen - habe ich mich also schweren Herzens zu einer Notoperation entschlossen und werde das Getier aus der Flasche evakuieren, um an den restlichen Wodka heranzukommen. Schließlich ist Freitag nachmittag. Da darf man das. 

Und dann halt trocknen. Müsste doch gehen, das hat ja ein Exoskellet, so ein Tier. Wenn nicht, ist es auch wurscht. Es gibt hier thirst, und es gibt hier auch booze. Und am scorpio dazwischen soll es gewiss nicht scheitern, dass beides zusammenkommt.

PuK

(30.06.2018, 11:25)PuK schrieb: [ -> ]"Wenn Kriech ist, ist Kriech", wie ein mir bekannter Süßwarengroßhändler aus Bobingen das einmal zu formulieren beliebte. Der Herr Ladwig war das. Wie Ludwig, nur mit a statt u.

Tja, was man halt im Lauf des Lebens so alles kennenlernt. 

Der Zusammenhang ist übrigens der: Wir hatten damals eine Band. Die "Fellatio Angels", hihi. Ich hab versucht, zu singen. Aber ich kann besser Platten auflegen als singen, habe ich gemerkt, als wir die Technik so weit hatten, dass man den Gesang auch gehört hat auf den Aufnahmen. Die Tapes lagern deshalb in einem Tresor, zu dem nur ich einen Schlüssel habe. Die dürfen erst einhundert Jahre nach meinem Tod abgespielt werden. Habe ich so testamentarisch verfügt, in der Hoffnung, dass es dann keine Abspielgeräte mehr für solche Bänder gibt. 

Quatsch. Aber wir hatten diese Band damals. Und ich hab gesungen, gottseidank nur die Cover-Versionen als Zugabe. Vor der Zugabe habe ich hinterm Mischpult gesessen und den Ton gemacht. Und der ziemlich gute Gitarrist der Band, der Arndt, war der Sohn von besagtem Süßwarengroßhändler. Und wir (der Gitarrist und ich) diskutierten gerade, wie wir unsere Kriegsdienstverweigerungen formulieren. Das musste man damals nämlich noch begründen. (Irgendwann war ich dann Profi und hab das für andere Leute geschrieben. Vier Stück, glaub ich. Können auch fünf gewesen sein. Aber so um den Dreh. Immer individuell, und alle gingen auf Anhieb und ohne Rückfragen durch. Ich habe also den Kriegsdienst nicht nur einmal, sondern meine eigene Verweigerung mitgezählt gleich fünf- oder sechsmal verweigert. Grins.) Und da platzte sein Alter rein und belehrte uns darüber, wie das im "Kriech" wirklich ist. Dass es da nämlich auf einen Fetzen Papier vom Bundesamt nicht ankommt, sondern dass man da im Zweifel an die Wand gestellt wird, wenn man nicht auf jeden schießen mag, den die Regierung als Feind ausgemacht hat. Weil, "wenn Kriech ist, ist Kriech", so einfach sei das alles dann. Der Mann musste natürlich wissen, wovon er sprach, denn er war nicht nur Süßwarengroßhändler, sondern hatte selbstverständlich auch gedient. Der hatte sogar irgendeinen Offiziersrang, der hatte sich nämlich freiwillig länger verpflichtet, aber ich hab vergessen, welchen, weil mich so was nicht interessiert. Stabsdingsfeldbumswedelmirdochdiepalme oder so.

"Stell dir vor, es ist Kriech, und keiner kriecht hin," meine ich gesagt zu haben, als er wieder draußen war. Aber das kann nach so vielen Jahren auch täuschen. Im echten Leben ist man selten so schlagfertig. Meistens sitzt man einfach nur baff da, schaut wie's Schwalberl, wenns blitzt, und fragt sich "Hat der Mann das wirklich gerade gesagt?"

Ach ja, noch eine Geschichte aus meiner Jugend. Da war ich mal wirklich schlagfertig. Ich hatte einen Dealer für Hasch. (Ist alles längst verjährt, sonst würde ich nicht drüber schreiben.) Damals in SMÜ. Und der wohnte noch bei seinen Eltern. Und seine Eltern hatten sich erst im reifen Alter von etwa 40 entschlossen, einen Sohn zu fabrizieren. Und der war zu der Zeit etwa 20 Jahre alt. Dementsprechend unüberbrückbar war der Generationenunterschied. Seine Eltern hätten auch gut seine Großeltern sein können. Aber sie merkten immerhin, dass da irgendwas mit Dope lief. Nur ging deren Verdacht in die völlig falsche Richtung. Die dachten, ich wäre es, der ihrem Sohn Dope verkauft. Dass es genau andersrum war und der Sohn halb Schwabmünchen und Umgebung mit Harz belieferte, und seine Einkäufe bei seinem Dealer sich eher im Kilogramm- als im Grammbereich bewegten, konnten sie sich in ihren kühnsten Albträumen nicht ausmalen. Und trotzdem war es genau so.

Und einmal schlich sich der Vater an. Wir hatten ihn schon bemerkt, als er auf der zweiten Treppenstufe war und das Dope und die Waage und das Geld schnell verräumt. Wir hatten sogar noch Zeit, Augentropfen zu nehmen. Yxin oder Berberil. Wahrscheinlich Yxin, das haut die roten Äderchen in den Augen am schnellsten weg. Ist halt die Chemiekeule, Berberil geht auch und wäre pflanzlich (ein Berberitzenextrakt), braucht aber eine Minute oder so für den selben Effekt. Augen wie "halbe" Billardkugeln. Schön weiß. Und dann platzte er "überraschend" ins Zimmer herein und sein drohender Zeigefinger deutete leicht schwankend, denn der Besitzer des Fingers hatte offensichtlich bereits dem bayerischen Grundnahrungsmittel überreichlich zugesprochen, auf mich, den offensichtlichen Störenfried in seiner, bis ich daherkam, heilen Welt: "Ich weiß ganz genau, was Sie hier mit meinem Sohn machen!" "Kann ich mir gut vorstellen," sagte ich nickend. "Sie sind nämlich ein ganz Schlauer, das habe ich gleich gemerkt. Sagen Sie es halt, was mache ich denn mit Ihrem Sohn? Na los, ich warte." "Sie werden dann schon sehen, was Sie davon haben" meinte er unheilschwanger, bevor er sich zurückzog. Ich warte heute noch darauf, was ich sehen würde. Alle fünf Jahre oder so komm ich an seinem Grab vorbei. Ich schau dann immer, ob er mir vielleicht einen Zettel hingelegt hat.