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Normale Version: Italien schockiert mit Forderung nach Schuldenerlass
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sobinichhalt

Mit solchen Nationen wie Italien, die mit Geld und Verbindlichkeiten nicht richtig umgehen können, in einer Währungsgemeinschaft zu sein, ist eine Zumutung.
Solche Forderungen sind eine Unverschämtheit, würden an der riesigen Verschuldung des Landes auch nichts ändern.

Wahrscheinlich ist es aber, dass wir wieder mal einen Rettungsschirm spannen dürfen, einen großen, so ist zu vermuten.
Dieser irrwitzige Zusammenschluss europäischer Länder wird zur Geldumverteilung missbraucht.

Es wird Zeit diese Art der Gemeinschaft zu beenden, nur mit Nationen die redlich mit ihrem Staatshaushalt umgehen, sind tragfähig, einer solchen würdig.

https://www.welt.de/finanzen/geldanlage/...rlass.html
Den Artikel haben Sie natürlich nicht gelesen, sonst hätten Sie ja nicht den Entrüsteten spielen können. Das Bündnis aus Lega und Fünf-Sterne-Partei ist noch gar nicht im Amt, und es ist fraglich, ob es lange hält. Zudem haften die Euro-Länder bei Ausfällen von Staatsanleihen lediglich für ein Fünftel, den Rest muss das Mitgliedsland selber schultern. Das bedeutet, dass ein Schuldenerlass von 250 Milliarden Euro ein riesiges Loch in die Bilanz der italienischen Notenbank reißen würde. Und anders als bei den deutschen Staatsschulden, hier liegt mehr als die Hälfte der Schulden in den Händen ausländischer Adressen, ist gerade mal ein Drittel der Gläubiger Italiens im Ausland beheimatet. Ein genereller Schuldenerlass wäre daher äußerst unpopulär, da er die einheimische Bevölkerung überproportional stark betreffen würde. Es ist auch durchaus möglich, dass es sogar in eine Bankenkrise münden könnte. Aber Ihr Beitrag wundert mich doch etwas, sonst beklatschen Sie doch auch jeden Gedanken von Populisten, selbst wenn die erkennbar ohne jeden Sinn sind.

sobinichhalt

(17.05.2018, 10:52)Klartexter schrieb: [ -> ]
Den Artikel haben Sie natürlich nicht gelesen, sonst hätten Sie ja nicht den Entrüsteten spielen können. Das Bündnis aus Lega und Fünf-Sterne-Partei ist noch gar nicht im Amt, und es ist fraglich, ob es lange hält. Zudem haften die Euro-Länder bei Ausfällen von Staatsanleihen lediglich für ein Fünftel, den Rest muss das Mitgliedsland selber schultern. Das bedeutet, dass ein Schuldenerlass von 250 Milliarden Euro ein riesiges Loch in die Bilanz der italienischen Notenbank reißen würde. Und anders als bei den deutschen Staatsschulden, hier liegt mehr als die Hälfte der Schulden in den Händen ausländischer Adressen, ist gerade mal ein Drittel der Gläubiger Italiens im Ausland beheimatet. Ein genereller Schuldenerlass wäre daher äußerst unpopulär, da er die einheimische Bevölkerung überproportional stark betreffen würde. Es ist auch durchaus möglich, dass es sogar in eine Bankenkrise münden könnte. Aber Ihr Beitrag wundert mich doch etwas, sonst beklatschen Sie doch auch jeden Gedanken von Populisten, selbst wenn die erkennbar ohne jeden Sinn sind.

Mir geht es um die Sache, nicht um Parteien, das sollte Ihnen klar sein.

Fakt ist, die wollen Geld (Schulderlass) geschenkt, das müsste eigentlich jeden ehrlichen Steuerzahler empören, also auch Sie. Dass das nicht so ist, ist bezeichnend.
Ob im Amt oder nicht, die Diskussion darüber läuft und schlussendlich wird Deutschland "helfen", wenn nicht die ganze EU den Bach hinunter gehen soll.

leopold

(17.05.2018, 13:13)sobinichhalt schrieb: [ -> ]Mir geht es um die Sache, nicht um Parteien, das sollte Ihnen klar sein.

Fakt ist, die wollen Geld (Schulderlass) geschenkt, das müsste eigentlich jeden ehrlichen Steuerzahler empören, also auch Sie. Dass das nicht so ist, ist bezeichnend.
Ob im Amt oder nicht, die Diskussion darüber läuft und schlussendlich wird Deutschland "helfen", wenn nicht die ganze EU den Bach hinunter gehen soll.

Deutschland würde bei einem Schuldenerlass von 250 Mrd Euro mit gerade mal 13 Mrd haften. 200 Mrd blieben beim italienischen Steuerzahler hängen. Man kann die Pläne der Chaotenparteien also völlig entspannt verfolgen. Ihre AfD hat übrigens ähnliche Irrsinnspläne im Programm wie den Ausstieg aus Euro und EU.

sobinichhalt

(17.05.2018, 18:16)leopold schrieb: [ -> ]Deutschland würde bei einem Schuldenerlass von 250 Mrd Euro mit gerade mal 13 Mrd haften. 200 Mrd blieben beim italienischen Steuerzahler hängen. Man kann die Pläne der Chaotenparteien also völlig entspannt verfolgen. Ihre AfD hat übrigens ähnliche Irrsinnspläne im Programm wie den Ausstieg aus Euro und EU.

Ich bin da nicht entspannt, oft genug wurden Rettungsschirme gespannt. Für was? Für die Katz!

Die AfD möchte den Euro und die EU erhalten, aber nur mit soliden Partnern, diese Pläne unterstütze ich voll und ganz.
(17.05.2018, 23:01)sobinichhalt schrieb: [ -> ]Die AfD möchte den Euro und die EU erhalten, aber nur mit soliden Partnern, diese Pläne unterstütze ich voll und ganz.

Ach ja?


Zitat:Die AfD spricht sich dafür aus, dass Deutschland den Euroraum verlässt. Stattdessen soll wieder eine nationale Währung („Deutsche Mark“) eingeführt werden. – Quelle: https://www.shz.de/17689611 ©2018

sobinichhalt

(17.05.2018, 23:08)Klartexter schrieb: [ -> ]Ach ja?

Ja, der Austritt aus der EU ist das letzte Mittel. 

Es ist nun mal offensichtlich, dass sich die verschiedenen Positionen verhärtet haben, da werden Kompromisse immer schwieriger, deshalb wird sich dieser Weg, so bedauerlich er auch ist, vielleicht nicht vermeiden lassen. Auch hier, ich unterstütze die Pläne voll und ganz.
(17.05.2018, 23:23)sobinichhalt schrieb: [ -> ]Ja, der Austritt aus der EU ist das letzte Mittel. 

Es ist nun mal offensichtlich, dass sich die verschiedenen Positionen verhärtet haben, da werden Kompromisse immer schwieriger, deshalb wird sich dieser Weg, so bedauerlich er auch ist, vielleicht nicht vermeiden lassen. Auch hier, ich unterstütze die Pläne voll und ganz.

Sie sollten sich mal entscheiden, ob die AfD nun für oder gegen den Euro ist.

PuK

(17.05.2018, 23:23)sobinichhalt schrieb: [ -> ]Ja, der Austritt aus der EU ist das letzte Mittel. 
Es ist nun mal offensichtlich, dass sich die verschiedenen Positionen verhärtet haben, da werden Kompromisse immer schwieriger, deshalb wird sich dieser Weg, so bedauerlich er auch ist, vielleicht nicht vermeiden lassen. Auch hier, ich unterstütze die Pläne voll und ganz.

Ich sehe das auch so. Vor allem, weil es auch den Austretenden gut täte, wieder eine eigene Währung zu haben, die man beliebig abwerten kann. So wie früher in Italien. Wenn man ein Jahr später wieder runterkam, war die Pizza wieder 1.000 Lire teurer und man musste mit immer phantastischeren Summen hantieren. Ganz krass war es in der Türkei, als ich damals unten war. Das war kurz, bevor sie einfach einfach ein paar Nullen weggestrichen haben. Das war 2004, und der Kurs war ungefähr 1 US-$ = 1.400.000 Lira. Das wurde extrem unpraktisch, wenn man teure Sachen kaufte. Fast so ähnlich wie in Deutschland während der Hyperinflation, als sie das Geld im Schubkarren nach Haue fuhren und versuchten, möglichst viel davon auf dem Weg auszugeben, bevor es noch weniger wert ist. 2006 haben die Türken der "neuen Lira" dann vier Nullen gekappt und führten eine noch neuere Lira ein. Ein US-$ war dann zunächst 1,43 Lira. Momentan steht der Kurs bei 1 US-$ = 4,40 Lira. 

Die Italiener werteten also ab, solange sie Lire hatten und die Türken werten ihre Lira ab, und zwar weil sie wirtschaftlich nicht mithalten konnten bzw. können, weil mehr importiert wurde und wird als exportiert. Der Außenhandel ist also im Ungleichgewicht, das machte andersrum die D-Mark so stark. So funktioniert das. In einem Wirtschaftsraum wie der EU funktioniert das nicht, wenn man nicht alles auf den Durchschnitt nivellieren will.

sobinichhalt

(17.05.2018, 23:43)Klartexter schrieb: [ -> ]Sie sollten sich mal entscheiden, ob die AfD nun für oder gegen den Euro ist.

Die AfD ist für einen vernünftigen Umgang damit. Wenn das nicht geht, dann eben nicht.

Ich weiß schon, Sie denken nur in schwarz oder weiß. Weil Sie genau über die Verwerfungen wissen, die diese Vergemeinschaftung mit sich bringt.
Die Länder im Süden Europas sind Eins wie das Andere in der Krise, die wollen "gerettet" werden, und zwar auf Dauer. Dieser laxe Umgang mit Geld, sei es bei den Schuldnern, wie auch bei denen, die den Rettungsschirm spannen, sollte jedem Probleme bereiten.
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