Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin natürlich auf keinen Fall für das Eindringen der Religionen in den staatlichen oder kommunalen Bereich.
Trotzdem geht mir extrem gegen den Strich, wenn Satiriker andere für blöd verkaufen wollen. Nein, sie glauben eben gerade NICHT an den Spaghetti-Gott oder was auch immer.
Als Parodie ganz witzig, als ernstgemeinter Ansatz völlig untauglich.
(06.09.2017, 08:50)Sophie schrieb: [ -> ]Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin natürlich auf keinen Fall für das Eindringen der Religionen in den staatlichen oder kommunalen Bereich.
Trotzdem geht mir extrem gegen den Strich, wenn Satiriker andere für blöd verkaufen wollen. Nein, sie glauben eben gerade NICHT an den Spaghetti-Gott oder was auch immer.
Als Parodie ganz witzig, als ernstgemeinter Ansatz völlig untauglich.
Wenn "Kirchenleute" andere für blöd verkaufen, ist das also in Ordnung? Weil sie den Humbug schon so lange machen, oder wie?
Es IST völlig ernst gemeint, wenn ich Dir vorschlage, die Ernsthaftigkeit der Behauptungen zu hinterfragen, die uns die Anerkennung des Theismus als Religion beschert haben.
Die Jungs wollen nix anderes, als genau die Parameter durch öffentliche Isolierung der umfassenden Albernheit zu überführen. Die Antworten, die zur Ablehnung führen, KÖNNEN nur auch für alls anderen Gottesbehauptungen gelten. Ist ein "Glaube" keine Religon, sind sie es alle nicht!
Wie kann man nur so engstirnig sein, und an der metaphysischen Kraft des Spaghettimonsters zweifeln!
ICH SPÜRE ES DOCH!!!!!
ES IST, verdammt nochmal, albern, an Schöpfergott und höhere Wesen zu glauben.
(06.09.2017, 19:23)bbuchsky schrieb: [ -> ]Wenn "Kirchenleute" andere für blöd verkaufen, ist das also in Ordnung? Weil sie den Humbug schon so lange machen, oder wie?
Ja, genau so ist es.
Und nochmal: Die Spaghetti-Leute glauben eben nicht dran und genau DAS ist der große Unterschied.
(06.09.2017, 19:29)Sophie schrieb: [ -> ]Und nochmal: Die Spaghetti-Leute glauben eben nicht dran und genau DAS ist der große Unterschied.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich war in meiner Jugend viel in katholischen Kirchen, und zwar nicht, um sie zu besichtigen, sondern um dem Pfarrer beim Gottesdienst zu assistieren. Auf Deutsch gesagt war ich Ministrant, am Ende sogar "Oberministrant", bevor ich das mit 14 oder 15 aus Gewissensgründen hingeschmissen habe.
Was ich da so alles an ungläubigem Publikum gesehen habe...
Da wurden während des Gottesdienstes Pelzmäntel den Nachbarinnen vorgeführt, Viehpreise verhandelt und Heuwender oder Mähdrescher verschachert. Was der Pfarrer da vorne macht und erzählt, ist für das Publikum das Unwichtigste an der ganzen Veranstaltung. Oben auf der Empore, wo traditionell die Männer sind, kann man in den Kirchenbänken auch heute noch uralte Brandlöcher von Stumpen sehen. Zigarren geraucht haben sie nämlich früher auch in der Kirche und vermutlich dabei gleichzeitig auch gesoffen. Für Letzteres kann ich allerdings nicht garantieren, weil irgendjemand inzwischen wenigstens die leeren Flaschen säuberlich entsorgt hat und Beweise daher fehlen. Es wäre aber sehr naheliegend.
Glauben kann kein Kriterium sein, denn den findet man bei den etablierten Religionen abseits des Rituals (und zwar sehr wenig abseits davon; es reicht schon, wenn man nur eine Armlänge Sicherheitsabstand zum Ritual einhält) auch nicht. Selbst wenn man wie ich ausgiebig Gelegenheit hatte, in zwei katholischen Kirchen ganz genau nachzusehen. Da
ist nix.