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Martin

(20.04.2017, 18:17)EvaLuna schrieb: [ -> ]Ganz zu schweigen von den Konzernen wie Apple, Amazon, Starbucks etc., die nur ganz geringe Steuersätze zahlen wegen eines Briefkastens z.B. in Irland. Wenn Sie das für angemessen und gerecht halten, tja, dann weiß ich auch nicht weiter.

Wenn Sie das stört, müssten Sie eigentlich gegen die EU sein. Genau deswegen wurde nämlich die EU in ihre heutige Form überführt, um durch ruinösen Wettbewerb im Bereich Steuern, Sozialstandards und Lohnkosten die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter zu öffnen. Oder glauben Sie ernsthaft, die EU wäre für die Bürger da?

Martin

SilverSurfer

Mal was für den klartexter zum lesen...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/manager...36981.html

Haftet einer dieser Manager mit seinem Privatvermögen wenn es schief läuft?
(20.04.2017, 19:12)SilverSurfer schrieb: [ -> ]Mal was für den klartexter zum lesen...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/manager...36981.html

Haftet einer dieser Manager mit seinem Privatvermögen wenn es schief läuft?

Du vergleichst Äpfel mit Birnen.

Die Sache mit den Managergehältern ist ein völlig anderes Thema. Wir können gerne mal in einem neuen Thread darüber diskutieren, vermutlich liegen wir da gar nicht weit auseinander.
(20.04.2017, 18:17)EvaLuna schrieb: [ -> ]Aber erklären Sie mir mal, warum ein einziger Mensch 75 000 Millionen besitzen soll. Das kann niemand wirklich "erarbeiten".
Auch mit einem Zehntel davon wäre er immer noch sehr reich und könnte immer ein gutes Leben haben.

Genauso könnte ich Sie jetzt fragen, warum dieser einzelne Mensch nicht im Besitz dieses Vermögens sein soll. Natürlich wäre er mit einem Zehntel davon immer noch reich, aber mit welcher Grundlage sollte er auf 90% seines Vermögens verzichten? In der Regel hat nur Dagobert Duck einen Geldspeicher, in der realen Welt setzen sich Vermögen auch aus Immobilien und Beteiligungen zusammen. Abgesehen davon gibt es durchaus Beispiele, bei denen vermögende Leute große Teile ihres Vermögens stifteten. Nicht nur Bill Gates übrigens, auch hier in Augsburg, ich erinnere an Max Gutmann.
(20.04.2017, 19:37)Klartexter schrieb: [ -> ]Genauso könnte ich Sie jetzt fragen, warum dieser einzelne Mensch nicht im Besitz dieses Vermögens sein soll. Natürlich wäre er mit einem Zehntel davon immer noch reich, aber mit welcher Grundlage sollte er auf 90% seines Vermögens verzichten? In der Regel hat nur Dagobert Duck einen Geldspeicher, in der realen Welt setzen sich Vermögen auch aus Immobilien und Beteiligungen zusammen. Abgesehen davon gibt es durchaus Beispiele, bei denen vermögende Leute große Teile ihres Vermögens stifteten. Nicht nur Bill Gates übrigens, auch hier in Augsburg, ich erinnere an Max Gutmann.

So große Vermögen sind eben oft nur durch Spekulation, dubiose Anlagen und Nutzung von Steueroasen (die es ja auch ganz legal in den USA gibt) möglich.

Sie wissen wahrscheinlich schon, dass es in den USA schon mal eine Steuer von knapp 80 % gab?

Stiftungen dienen oft dazu, eben wieder Steuern zu sparen, da gibt man die Kohle gerne an Stiftungen.
Und die von Bill Gates ist nicht unbedingt ein Vorzeigeprojekt.

Hier nur ein paar Auszüge:


Zitat:Im Januar 2007 veröffentlichten Journalisten der Los Angeles Times einen Bericht, in dem sie der Stiftung Investitionen in Unternehmen vorwarfen, die stark umweltverschmutzend agieren oder teure AIDS-Medikamente verkaufen („blind-eye investing“).[10]
Eine andere Kritik bezieht sich auf die enge Verknüpfung der Stiftung mit dem Lebensmittel-Konzern Monsanto, der seinerseits in der Kritik steht, die angestammte Landwirtschaft in Afrika zu bedrohen und vor allem über die Patentierung von bestimmten Pflanzen-, Gemüse- und Getreidesamen in wirtschaftlicher Abhängigkeit zu halten.[11]
Der Arzt David McCoy kritisierte 2014 unter anderem die Konzentration auf wenige ausgewählte Technologien und Krankheiten, das fehlende Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung und dass die Stiftung keine Ethik- und Nachhaltigkeitsstandards für ihre Geldanlagen hat.[12][13]
Es wird der Stiftung vorgeworfen, dass sie gezielt Maßnahmen von Firmen propagiere und unterstütze, deren Aktien sie hält. Beispielsweise speist sich das Budget der Weltgesundheitsorganisation zu über 11 % aus Spenden der Stiftung, so dass diese auf die Politik der WHO großen Einfluss ausübt. So empfiehlt die Bill & Melinda Gates Foundation die Vergabe von Aufträgen der WHO an Konzerne wie Merck, GlaxoSmithKline, Novartis und Pfizer, deren Aktien von der Stiftung gehalten werden. In Bezug auf die Alliance for a Green Revolution in Africa (AGRA) wird auf eine Verbindung zu Konzernen wie Monsanto, Cargill, DuPont, Dow Chemical, BASF und Bayer hingewiesen. Zwischen dem Direktorium der Stiftung und Monsanto bestehen personelle Verbindungen.[14][15]
[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_%26_Melinda_Gates_Foundation#cite_note-15][/url]
https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_%26_M...ion#Kritik
(20.04.2017, 18:52)Martin schrieb: [ -> ]Wenn Sie das stört, müssten Sie eigentlich gegen die EU sein. Genau deswegen wurde nämlich die EU in ihre heutige Form überführt, um durch ruinösen Wettbewerb im Bereich Steuern, Sozialstandards und Lohnkosten die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter zu öffnen. Oder glauben Sie ernsthaft, die EU wäre für die Bürger da?

Martin

Aha, was hat jetzt der globale Finanzkapitalismus und die (Nicht)besteuerung von US-Konzernen mit der EU zu tun?
Und dass sich die EU wohl nicht in der Lage sieht, das alleine zu regulieren, sieht man z.B. an der Finanztransaktionssteuer,
die von den meisten EU-Ländern befürwortet wird.

Gegen die EU? Ja, ich bin u.a. gegen den Wasserkopf Brüssel, gegen einige unsinnige Regulierungen und für mehr Rechte des EU-Parlaments.

Aber ich bin für Europa! Und zwar ein friedliches, ohne nationales Denken, mit gleichen Sozialstandards und einer gerechten Steuerpolitik. Dafür lohnt sich Engagement, aber nicht für rückwärtsgewandtes, ausgrenzendes und egoistisches Denken.

Das wußte man von Anfang an, eine Wirtschaftsunion allein wird auf Dauer nicht funktionieren. Daran muss man eben arbeiten.

Der Ursprung all dessen was Sie bemängeln, liegt vor allem in der anglo-amerikanischen, neoliberalen (Finanz)politik begründet. Das hat schon in den 70er Jahren angefangen. Eigenartig, dass Sie das als US-Fan nicht kapieren. Huh

Martin

(20.04.2017, 21:21)EvaLuna schrieb: [ -> ]Aha, was hat jetzt der globale Finanzkapitalismus und die (Nicht)besteuerung von US-Konzernen mit der EU zu tun?
Und dass sich die EU wohl nicht in der Lage sieht, das alleine zu regulieren, sieht man z.B. an der Finanztransaktionssteuer,
die von den meisten EU-Ländern befürwortet wird.

Wer hatte das Beispiel Irland als Niedrigsteuer(-oase) in die Diskussion eingeführt? Ist Irland ein Bundesstaat der USA? Sie sollten sich wenigstens über zwei Beiträge merken können, was Sie geschrieben haben. Dass die EU zu überhaupt nichts in der Lage ist, außer sich selbst aus den Lobbytöpfen zu bedienen, deren Wünsche zu erfüllen und die Bürger mit Verboten zu gängeln, haben inzwischen offenbar sogar Sie gemerkt. Finanztransaktionssteuer? Sie belieben zu scherzen. Wie sollte Maschmeyer zukünftig seine Cum-Ex-Geschäfte abwickeln?

Martin

Kreti u. Plethi

(20.04.2017, 21:49)Martin schrieb: [ -> ]................ Finanztransaktionssteuer? Sie belieben zu scherzen. Wie sollte Maschmeyer zukünftig seine Cum-Ex-Geschäfte abwickeln?

Martin

Ich dachte die sind schon verboten
Und was hat die Finanztransaktionssteuer, die den Hochfrequenzhandel unterbinden soll, mit Cum-Ex-Geschäften zu tun?
Hierbei wird doch "Besitz" verschleiert zur Steuervermeidung.
Kann ja sein das mir dabei die Zusammenhänge nicht ganz klar sind, ich bitte um Aufklärung

Martin

(21.04.2017, 07:42)Kreti u. Plethi schrieb: [ -> ]Ich dachte die sind schon verboten
Und was hat die Finanztransaktionssteuer, die den Hochfrequenzhandel unterbinden soll, mit Cum-Ex-Geschäften zu tun?
Hierbei wird doch "Besitz" verschleiert zur Steuervermeidung.
Kann ja sein das mir dabei die Zusammenhänge nicht ganz klar sind, ich bitte um Aufklärung

Ja, natürlich ist es inzwischen verboten. Das Cum Ex stand da als Sammelbegriff für alle "Geschäfte" dieser Art. Cum Ex dient zur Steuererschleichung, richtig, aber es werden Aktien gehandelt. Also fiele auf dieses Geschäft auch Finanztransaktionssteuer an. Die bei den gehandelten Milliardensummen gar nicht mal so gering gewesen wäre.

Martin

Serge

(20.04.2017, 19:37)Klartexter schrieb: [ -> ]Genauso könnte ich Sie jetzt fragen, warum dieser einzelne Mensch nicht im Besitz dieses Vermögens sein soll. Natürlich wäre er mit einem Zehntel davon immer noch reich, aber mit welcher Grundlage sollte er auf 90% seines Vermögens verzichten? In der Regel hat nur Dagobert Duck einen Geldspeicher, in der realen Welt setzen sich Vermögen auch aus Immobilien und Beteiligungen zusammen. Abgesehen davon gibt es durchaus Beispiele, bei denen vermögende Leute große Teile ihres Vermögens stifteten. Nicht nur Bill Gates übrigens, auch hier in Augsburg, ich erinnere an Max Gutmann.

Ganz einfach. 
Weil der Besitz eines solches gigantischen Vermögens nie und nimmer auf ehrliche oder moralische Weise erworben sein kann.
Und sei es nur dadurch, dass man Arbeiter entlässt, weil es die "angespannte" Wirtschaftslage, die Konkurrenz aus Fernost oder was auch immer "erfordert". Anscheinend war aber die Not nie so groß, dass Unternehmer wie der Quandt-Clan darunter merkbar gelitten hätten. Vielleicht fehlt solchen Herrschaften einfach der Sinn für die soziale Mitverantwortung, und dass hieße, dass man auch mal zum Wohle der Mitarbeiter in die eigene Tasche greift. Ja wo käme man da denn hin!? 
Insofern finde ich die Ausführungen von Sahra Wagenknecht sehr wichtig und sehr gut, weil sie auf konkrete und allgemein verständliche Weise illustrieren, wie ungeheuer unmoralisch und unsozial die Verteilung von Besitz und Eigentum mittlerweile ist. So ist das viel besser vorstellbar, als mit Schlagworten wie Finanzoasen, Steuerschlupflöcher, Finanzspekulationen, Cum-Ex-Geschäfte, Neoliberalsimus etc. zu jonglieren. Es zeigt, dass hinter all diesen Möglichkeiten, riesige Vermögen anzuhäufen, einerseits ein grenzen- und schamloser Egoismus steht und andererseits die Feigheit bzw. die Erpressbarkeit und Bestechlichkeit der verantwortlichen Politiker, die verhindern, dass dies durch Gesetze unterbunden wird. Dazu gehört natürlich auch der absolut lasche Umgang mit der Erbschaftssteuer.
Und hören Sie mir bitte auf mit Stiftungen, werter Klartexter ... das sind alles Steuervermeidungsmodelle.
Es ist eine neue kleine, aber feine Klasse entstanden, die von politischen Erfüllungsgehilfen die Welt in ihrem Sinne und zu ihren Gunsten regieren lässt. Das hatten wir schon mal über viele Jahrhunderte hinweg, vor der französischen Revolution. Damals war es die Einheit aus Klerus und Adel, die die "Untertanen" ausbeutete, heute ist es die Einheit aus Geldadel und Politikern.
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