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Roman Herzog
#1

Ich schreibe jetzt bewußt aus dem Stegreif und der Erinnerung, ohne die allfälligen Kommentare in den Medien gelesen zu haben, nicht einmal Wiki wurde bemüht.

Herzog sehe ich mit Heuss und Weizsäcker als wirklich präsidiale (pardon für die scheinbare Wiederholung) Bundespräsidenten. Er hatte den typisch bayerischen Schmelz in der Stimme, was annähernd nur Otto gelang, wenn er besonders überzeugen wollte, diesen aber nur auf platthochdeutsch.

Der Spruch 'Laptop und Lederhose' geht erinnerlich auf Herzog zurück, wurde aber gerne von Stoiber so oft wiederholt, daß das Urheberrecht ihm fälschlicherweise von Unwissenden zugestanden wird.

Vom Hauptbahnhof mit alldortigem Check-in via Transrapid und FJS-Flughafen, dem Büchergeld und dem G8, auch den insgesamt rund 14 Milliarden Miesen (ohne Zinsen) aus den Champions-League-Träumen der BayernLB sprach Herzog nicht.

Andere Höchstrichter wie z.B. Paul Kirchhof, der 'Professor aus Heidelberg' (O'ton G. Schröder), hätten ähnlich gutes Zeug gehabt, einen guten Bundespräsidenten abzugeben.

Wie Merkel der Unfall mit Wulff passieren konnte, ist mir immer noch unfassbar. Irgendwann musste der auflaufen. Ausgerechnet die Bild hat ihn dann geliefert, bzw. er sich selbst - und bei aller Skepsis gegenüber dem nun auch ausscheidenden Diekmann sei ihm mein Kompliment dazu und zumindest in dieser Sache ausgesprochen. Natürlich ging das nicht ohne das Wohlwollen der Eigentümer über den Springer-Verlag.

Steinmeier hätte Kanzlerkandidat werden sollen. Lieber edel verloren, vielleicht sogar gewonnen.
Aber gut, vielleicht wollte Merkel bei der Kanzlerschaft weniger Konkurrenz.
#2

(10.01.2017, 19:10)forest schrieb:  ...

Wie Merkel der Unfall mit Wulff passieren konnte, ist mir immer noch unfassbar. Irgendwann musste der auflaufen. Ausgerechnet die Bild hat ihn dann geliefert, bzw. er sich selbst - und bei aller Skepsis gegenüber dem nun auch ausscheidenden Diekmann sei ihm mein Kompliment dazu und zumindest in dieser Sache ausgesprochen. Natürlich ging das nicht ohne das Wohlwollen der Eigentümer über den Springer-Verlag.

Steinmeier hätte Kanzlerkandidat werden sollen. Lieber edel verloren, vielleicht sogar gewonnen.
Aber gut, vielleicht wollte Merkel bei der Kanzlerschaft weniger Konkurrenz.

'Mir ist unfassbar', wie man eine persönliche Abneigung und/oder die Ansicht, dass ein (in Deutschland fast völlig macht- und bedeutungsloser) Bundespräsident nicht die richtige 'Statur' für ein Amt habe, als Rechtfertigung dafür dienen kann, dass dieser in einem medialen Haberfeldtreiben nie gekannten Ausmaßes aus dem Amt gejagd wurde. Das war gnadenlos, das war unerbittlich, das war unmenschlich und den Umständen völlig unangemessen (auch andere Präsidenten hatten wunde Punkte, Leichen im Keller)

Diekmann dafür (jetzt im Nachgang noch, bei bekanntem Ausgang des Strafverfahrens) ein Kompliment auszusprechen, weil er den Ungeliebten zu Fall brachte bis nah an den Tod hetzte, ist... (denk dir was)
#3

(11.01.2017, 05:25)Sophie schrieb:  Diekmann dafür (jetzt im Nachgang noch, bei bekanntem Ausgang des Strafverfahrens) ein Kompliment auszusprechen, weil er den Ungeliebten zu Fall brachte bis nah an den Tod hetzte, ist... (denk dir was)

Ich denke mir eine Medaille mit dem Rubikon auf beiden Seiten, auf der einen Seite das linke Ufer, auf der anderen das rechte.

Zitat:Anfang 2012 spielte Diekmann eine Rolle in der Wulff-Affäre . Der damalige deutsche Bundespräsident  Christian Wulff  hatte versucht, Diekmann und den Vorstandsvorsitzenden des Axel Springer Verlags , Mathias Döpfner , von kritischer Berichterstattung abzubringen, indem er ihnen Strafanzeigen androhte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kai_Diekmann 


Zu Roman Herzog steht in Wiki geschrieben, daß er bei der Präsidentschaftswahl die beiden Mitbewerber Rau und Hamm-Brücher hatte. Letztere trat nach dem zweiten Wahlgang zurück und gab somit Herzog den Vorrang; Rau unterlag. Schade;  Frau Hamm-Brücher hätte ich gerne als Bundespräsidentin gesehen.

Zitat:Am 23. Mai 1994 wurde Herzog von der Bundesversammlung  mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP zum siebten Bundespräsidenten  der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er setzte sich im dritten Wahlgang  gegen Rau durch. Auf eine erneute Kandidatur für eine zweite Amtszeit bei der Bundespräsidentenwahl 1999  hatte Herzog bereits zum Amtsantritt verzichtet; Rau wurde sein Nachfolger.

https://de.wikipedia.org/wiki/Roman_Herzog 
#4

Roman Herzog war einer der geistigen Wegbereiter der Agenda 2010 und der völligen Unterwerfung Deutschlands unter die angeblichen Zwänge der Globalisierung. Ich sehe ihn in einer Reihe mit Gestalten wie Otto Graf Lambsdorff und Gerhard Schröder und kann nicht viel Positives an seiner Präsidentschaft entdecken. Es gab nichts, womit er das hätte irgendwie kompensieren können. Er war ein einseitig wirtschaftsliberaler Präsident und das Einseitige macht eben gerade nicht das Präsidiale aus.

Exemplarisch konzentriert sich das in der sog. "Ruck-Rede", hier bei SPON  im kompletten Wortlaut.

Zitat:Unser eigentliches Problem ist also ein mentales: Es ist ja nicht so, als ob wir nicht wüßten, daß wir Wirtschaft und Gesellschaft dringend modernisieren müssen. Trotzdem geht es nur mit quälender Langsamkeit voran. Uns fehlt der Schwung zur Erneuerung, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, eingefahrene Wege zu verlassen, Neues zu wagen. Ich behaupte:Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Während die Auswirkungen des technischen Wandels auf dem Arbeitsmarkt und die Folgen der Demographie für die sozialen Netze auch andere Industrieländer, etwa Japan, heimsuchen, gibt es für den Modernisierungsstau in Deutschland keine mildernden Umstände. Er ist hausgemacht, und wir haben ihn uns selbst zuzurechnen.

Und so geht das Lamento dann noch scheinbar ewig weiter. Es ist trotzdem interessant, das retrospektiv zu lesen, wissend, was dann mit der Agenda 2010 alles eigenführt wurde. Das steht sehr schön weiter unten in einem Abschnitt, den er beginnt mit

Zitat:Da sind zunächst die Reformen, über die wir schon viel zu lange reden:
#5

(11.01.2017, 13:23)forest schrieb:  Ich denke mir eine Medaille mit dem Rubikon auf beiden Seiten, auf der einen Seite das linke Ufer, auf der anderen das rechte.

Der rubikonsche Detailteufel besteht darin, dass Diekmann Wulff mit einer 'kritischen' Berichterstattung überzog, WEIL dieser als Präsident der BILD nicht mehr so zur Verfügung stand (stehen wollte), wie diese sich das erhofft hatte (meinte Anspruch darauf zu haben - Stichwort Fahrstuhl). NUR, dass grundsätzlich Wulff in dieser Hinsicht die Verfassung im Rücken die  besseren Karten hatte. Der Präsident ist nämlich keine politische Figur mehr, die die Medienmeute so einfach vor sich hertreiben kann. Er wird nicht vom Volk und  nicht mal vom Bundestag gewählt sondern von der Bundesversammlung und ist dies geschehen, so kann er nicht mehr abgewählt werden. Die Grenzen für einen erzwingbaren Rücktritt (nur durch das Verfassungsgericht) sind ganz ganz eng gesteckt und wenn ein Präsident weiß, dass er sich strafrechtlich nichts hat zu Schulden kommen lassen, dann hat er alles Recht der Welt sich von einem Kai Diekmann nicht unter Druck setzen zu lassen. Insofern waren die Worte vom Rubikon sicher nicht geschickt, aber auch nicht völlig verkehrt. Und Diekmann ging es auch gar nicht um kritische Berichterstattung sondern um einen Machtkampf zwischen ihm und dem Präsidenten. Wie erbärmlich, dass sich alle einfanden, diesen zugunsten des BILD-Chefs zu entscheiden.
#6

(11.01.2017, 13:47)PuK schrieb:  Roman Herzog war einer der geistigen Wegbereiter der Agenda 2010 und der völligen Unterwerfung Deutschlands unter die angeblichen Zwänge der Globalisierung. Ich sehe ihn in einer Reihe mit Gestalten wie Otto Graf Lambsdorff und Gerhard Schröder und kann nicht viel Positives an seiner Präsidentschaft entdecken. Es gab nichts, womit er das hätte irgendwie kompensieren können. Er war ein einseitig wirtschaftsliberaler Präsiedent und das Einseitige macht eben gerade nicht das Präsidiale aus.

Exemplarisch konzentriert sich das in der sog. "Ruck-Rede", hier bei SPON  im kompletten Wortlaut.



Und so geht das Lamento dann noch scheinbar ewig weiter. Es ist trotzdem interessant, das retrospektiv zu lesen, wissend, was dann mit der Agenda 2010 alles eigenführt wurde. Das steht sehr schön weiter unten in einem Abschnitt, den er beginnt mit

Das hast Du schön geschrieben. Mir war gestern nach etwas in dieser Richtung, aber ich habe es nicht gebacken bekommen. Der gehört genau zu den Leuten, die die Reichen immer noch reicher machen und den Reichmachern in fester Überzeugung ins Gewissen reden sie sollten den Gürtel enger schnallen und es könne nicht so weiter gehen in der sozialen Hängematte spätrömischer Dekadenz .
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