02.09.2018, 13:09
Nachdem der Alarmismus bezüglich der Ereignisse in Chemnitz immer noch auf Hochtouren läuft, etliche Liveticker der großen Medien den Anschein bzw. Schein von Authentizität vermitteln wollen, möchte ich mal zum Einen hierauf hinweisen:
Sachsens Generalstaatsanwaltschaft widerspricht Merkel
In "Telepolis" - unverdächtig, rechts zu sein - steht in dem folgenden, sehr ausgewogenen Artikel
Ist Rassismus oder Ausländergewalt in Chemnitz das Problem?
Sachsens Generalstaatsanwaltschaft widerspricht Merkel
Zitat:Es ist ein einfacher klarer Satz von Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen. „Nach allem uns vorliegenden Material hat es in Chemnitz keine Hetzjagd gegeben“, so der Beamte auf Anfrage von Publico. Damit widerspricht er direkt den Behauptungen von Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Sprecher Steffen Seibert, die beide unter Berufung auf von ihnen nicht näher beschriebene Videos behauptet hatten, in Chemnitz hätten „Hetzjagden“ stattgefunden – also sogar mehrere (...)
Damit bestätigt Klein, was vorher schon die Polizei Chemnitz feststellte, außerdem der Chefredakteur der „Freien Presse“ Torsten Kleditzsch, dessen Mitarbeiter am Sonntag das Geschehen beobachtet hatten, während keine überregionalen Teams unterwegs waren.
Wie kam es überhaupt zu der flächendeckenden Berichterstattung, in Chemnitz hätten „Hetzjagden“ stattgefunden? Wer nach der Quelle sucht, stößt auf ein einziges sekundenkurzes Video, gefilmt und ins Netz gestellt von einer Organisation „Antifa Zeckenbiss“. Darauf sind locker zusammenstehende Männer zu sehen; einer rennt drohend auf einen Passanten zu, schreit etwas von „Kanaken“, der Bedrohte flieht. Eine Frau ist mit dem Satz zu hören: „Hase, du bleibst hier.“
In "Telepolis" - unverdächtig, rechts zu sein - steht in dem folgenden, sehr ausgewogenen Artikel
Ist Rassismus oder Ausländergewalt in Chemnitz das Problem?
Zitat:Auch die Titulierung der Chemnitzer Demonstrationen als "Aufmärsche" oder "Aufzüge" ist zu hinterfragen. Solche Begrifflichkeiten werden in der Regel bei Demonstrationen angewandt, die den liberalen Rahmen, den die Staatsmacht wünscht, überschreiten. Dabei nehmen erst einmal Menschen mit unterschiedlicher politischer Gesinnung ein Demonstrationsrecht wahr (...)
Jetzt also die Staatsmacht aufzufordern, sie solle doch jetzt mal genau so hart gegen Rechte wie gegen Linke vorgehen, zeugt von der Schwäche der Linken. Da hilft es auch nicht, wenn man dann besonders drastische Begriffe für die Zustände in Chemnitz benutzt und von "Pogromen" auf den Straßen der Stadt spricht.
Damit wird man auch den Opfern von tatsächlichen Pogromen in der Vergangenheit und Gegenwart nicht gerecht. Vor allem besteht die Gefahr, dass durch solche alarmistischen Meldungen die Sensibilität für reale Probleme sinkt.