06.08.2018, 08:09
(06.08.2018, 07:10)forest schrieb: Kann man das so stehen lassen? Erinnerlich (kann mich täuschen) hat er nichts von Rücktritt gesagt - das ist Teil der fiesen Kampagne. Gesagt hat er, daß er sich nicht von einer Kanzlerin rausschmeißen läßt, der er ins Amt verholfen hat.
Nicht gesagt hat er, daß er die Koalition platzen läßt, aber das war nach kundiger Würdigung seiner Worte die Konsequenz. Wirkt doch!
Zu den ausbleibenden Verträgen mit den EU-Außengrenzenländern: Da sind keine, aber sie machen dicht bis auf Spanien. Schaumeramol, was sich der BaWü-Innenminister einfallen läßt, wenn die Flüchtlinge aus der Schweiz und Frankreich einwandern. Tut Merkel etwas außer Urlaub?
Sobald der Flüchtling in Spanien ist, beginnt der Asyltourismus. Wer sich an dem Begriff des Asyltourismus' aufgei aufregt, hat immer noch nichts begriffen. Maulen, aber sonst nichts tun geschweige denn können.
So sehe ich das auch.
Warum erwartet man, dass bei Seehofer alles schwuppdiwupp gehen soll, wofür Merkel mit ihrer sogenannten europäischen Lösung schon Jahre braucht und absehbar scheitern wird?
Warum kritisiert man nicht Merkel dafür, dass sie keinen Druck auf die anderen Bundesländer bzw. auf deren Parteivorsitzende von CDU und SPD macht, damit diese endlich in punkto Ankerzentren in die Gänge kommen? Das ist nämlich Teil des Koalitionsvertrages.
Und nein, Ankerzentren sind weder Gefängnisse noch Konzentrationslager, sondern zentrale Lager mit vielen Häusern und Wohnungen und Einzelzimmern, in denen die Flüchtlinge verpflegt und medizinisch betreut werden, ihre Kinder natürlich auch in spezieller Weise.
Aber nein, es sind - natürlich - keine Touristikzentren, wo jeder nach Belieben ein- und ausgehen kann bzw. gehen kann, wann und wohin er will, ohne wieder zu kommen. Genau das will man ja vermeiden, dass Flüchtlinge einfach untertauchen, wenn ihr Asylantrag abgelehnt wurde bzw. es mit neuer Identität noch einmal versuchen. Sie dienen der schnellstmöglichen zentralen Registrierung und Identifizierung sowie der Bearbeitung von Asylanträgen und der anschließenden Verteilung auf Kommunen bzw. der Rückführung.
Das sollte für Flüchtlinge, die vor (Bürger-)Krieg oder aufgrund von politischer und anderer Verfolgung und damit verbundener Lebensgefahr fliehen, zumutbar sein.
Wer dies anders sieht, sollte mal von der Kanzel heruntersteigen und im Alltag ankommen.
Flüchtlinge sind halt keine Touristen. Sie sind im engeren Sinne auch keine Gäste, denen man jeden Wunsch von den Augen ablesen muss. Und wer von ihnen diese "Behandlung" als unmenschlich oder unerträglich ablehnt, der kann es ja in anderen Ländern versuchen.