16.09.2017, 18:59
(16.09.2017, 16:12)Serge schrieb: Und das ist keine Milchmädchenrechnung?
Würde man weniger Lohn für Lehrer, Erzieher ect. zahlen müssen und würde man weniger Kita-Plätze schaffen und weniger Schulen bauen müssen,
dann bliebe mehr Geld übrig, um sich endlich mal um die viele Jahre alten Baustellen zu kümmern wie dringend notwendige Schulrenovierungen und genug Kitaplätze, kleinere Schulklassen und mehr Lehrer und um eine sinnvolle und H4-Erhöhung, einen höheren Mindestlohn, eine Rentenreform, die der drohenden Altersarmut entgegenwirkt usw.
Die Kitas und Schulen und Wohnungen z.B., die jetzt gebaut werden, dienen doch vor allem dazu, die Kinder der Flüchtlinge ins Bildungssystem aufzunehmen und billige Unterkünfte für Asylanten zu erstellen (vorher, also vor dem Zustrom von einer Mio. mehr Flüchtlingen hielt man es nicht für nötig), und wieder werden es insgesamt gesehen zu wenige sein. Viele Schule werden unrenoviert bleiben. Viele Straßen und Brücken sind in einem maroden Zustand, die Parks sind z.T. ungepflegt, alte historische und sanierungswürdige Gebäude gammeln vor sich hin.
Aber ich sehe schon, Sie verfallen wieder in Ihren Wachstumstaumel. Die Wirtschaft wird angekurbelt, neue qualifizierte und dringend nötige Arbeitskräfte werden ausgebildet. Eine super Chance für Deutschland, ein großer Gewinn.
Wenn wirklich alles so super läuft. Große Zweifel sind erlaubt. Und wurden auch bereits vielfach geäußert.
Und wenn dann die Asylanten nach der Befriedung ihrer Heimat wieder in diese zurückgeschickt werden sollen, wie damals nach dem Kosovokrieg - was ja eigentlich sinnvoll wäre - ist der Frust riesengroß und niemand will zurück - wie damals.
Man sieht: Es ist nicht alles so schön, wie es durch die rosarote Brille aussieht.
Sie haben anscheinend noch nicht mitgekriegt, dass in Deutschland nicht das fehlende Geld das Problem ist, sondern die Planungs- und Baukapazitäten, um es sinnvoll zu verwenden. Zudem würden die Länder gerne mehr Lehrer einstellen: Es gibt aber auf dem Markt insbesondere für Grund- und Mittelschule keine. Gleiches gilt für KindergärtnerInnen und ErzieherInnen in den großen Städten. Natürlich sollte hierzulande auch noch mehr Geld in Bildung und Forschung investiert werden. Das Geld ist trotz der Ausgaben für die Flüchtlinge reichlich da.
In der Vergangenheit wurden die Fehler gemacht: Im Inland wurde gespart und die Überschüsse aus dem Export flossen u. a. in die USA, wo sich dafür Leute Wohnungen kauften, die sie sich nicht leisten konnten. Diese Hunderte von Milliarden und die Gelder für die dann notwendigen Bankenrettungen sind für immer verloren. Ich sage lediglich, dass im Vergleich dazu das Geld besser im Inland ausgegeben wird - selbst wenn es für die Integration und Qualifizierung von Flüchtlingen verwendet wird.