05.01.2017, 11:52
Deutschland - das Land der Dichter und Denker und ...
Die Denker
Die Dichter
... und die Verzagten
Quelle: SZ
Die Denker
Zitat:Und trotzdem: Am 31.12.2016 kontrolliert die Polizei in Köln mehr als 1000Männer. Viele von ihnen stammen aus Nordafrika. Auch in Essen, Dortmund, Düsseldorf und Münster beobachtet die Polizei große Gruppen nordafrikanischer Männer, stellt in mehreren hundert Fällen ebenfalls die Identitäten der Personen fest. Seither fragen sich viele:
Warum besuchten erneut so viele Marokkaner und Algerier am Silvesterabend die Kölner Innenstadt?
Haben sie sich bewusst verabredet?
Oder wussten einige vielleicht nichts von den Ereignissen des vergangenen Jahres? Oder haben sie die Ereignisse nur anders wahrgenommen?
War es einfach der Reiz der Großstadt?
Die Dichter
Zitat:Der Marokkaner Azzedine El Montaser erzählt, er wolle in Köln einfach nur das Feuerwerk am Rhein anschauen, dann feiern gehen. So wie es offensichtlich auch bei Flüchtlingen aus anderen Regionen war: Drei Iraker antworten auf die Frage, warum Köln ihre Wahl für Silvester gewesen sei: "Warum denn nicht? Köln ist doch schön." Klingt weniger nach dem Geheimtipp unter Asylsuchenden, mehr nach dem Offensichtlichen: Köln ist in NRW mit etwa einer Million Einwohnern die größte Stadt, gilt eher als bodenständig denn als abgehoben, als offene, lebendige Metropole. Mit öffentlichen Plätzen, auf denen sich jeder aufhalten kann.
Auch die Organisationen und Vereine für Flüchtlinge und Asylsuchende in NRW suchen noch nach einer Erklärung. Eine Mitarbeiterin, die weder ihren Namen noch den ihres Vereins in der Presse stehen haben will, sagt: "Viele Asylsuchende aus dem Umland fahren gerne nach Köln, auch wenn sie dort nicht wohnen. Als Begründung sagen sie, weil sie dort Freunde oder Familie besuchen - nicht, weil sie feiern wollen. Aber vielleicht würden sie mir das auch nicht sagen."
... und die Verzagten
Zitat:Den Verdacht, dass einige Nordafrikaner sich im Vorhinein via WhatsApp möglicherweise verabredet hätten, weist die Bundespolizei zurück. Zunächst wurde berichtet, der Präsident der für NRW zuständigen Bundespolizeibehörde in Sankt Augustin, Wolfgang Wurm, habe gesagt: "Aufgrund von Smartphone-Chats haben wir herausgefunden, dass sich Gruppen von fahndungsrelevanten Personen abgesprochen haben, dass sie sich in Köln zu Silvester treffen wollen." Von dieser Aussage will die Behörde nun nichts mehr wissen - der Polizeipräsident Jürgen Mathies habe sich lediglich an Neujahr dazu geäußert, dass man Erkenntnisse aus den sozialen Medien gesammelt, mit einer derart hohen Zahl von Nordafrikanern dennoch nicht gerechnet habe.
Quelle: SZ