(10.11.2016, 23:48)Martin schrieb: Kam auch immer darauf an, ob man das Glück hatte, in eine brauchbare Einheit zu kommen. Manche Vorgesetzten damals waren wirklich Zivilversager, einige waren aber auch ganz ok. Wenn man sich nicht verpflichtete, war es so rückblickend betrachtet schon eine verlorene Zeit. Gut, der Zivildienst dauerte damals noch deutlich länger, deshalb haben viele eben ihre 15 Monate abgesessen.
Martin
Könnte man so unterschreiben, es war aber auch so, jeder war/ist selber seines Glückesschmid, je nach seiner Einstellung die er zur BW, aber auch im Zivilleben zu seinem Beruf hatte.
Ich wurde im Januar 1968, als W18 in die Kronprinz-Rupprecht-Kaserne nach München eingezogen und machte dort den Grundwehrdienst. Zum erstenmal von zuhause weg und das vom in eine Großstadt, war für mich schon etwas besonderes. Bereits da wurde man von den Vorgesetzten beurteilt. Nach Abschluss des Grundwehrdienstes, kamen dann nacheinander die einzelen Kompanien von 1 - 5 und suchten sich die Leute aus, für die sie Verwendung in Ihrer Kompanie hätten/hatten. :cool:
Nachdem ich mich bereits in der Grundausbildung darauf besann, Diese (Wie auch zuvor im erlernten Beruf als Werkzeumacher) sinnvoll zu nutzen, wurde ich auch für die 1. Kompamnie der Versorgungskompanie, ausgewählt. Man hatte dabei auch gleich den Vorteil, den Führerschein Klasse 2 und E (Anhängerführerschein) zu machen, was für später, auf jeden Fall ein 2. Standbein, als Berufskraftfahrer hätte sein können und das kostenlos. Ich hatte dann auch noch die Chance bekommen, bei einem Feldwebel, die Stelle im Pioniergerätetrupp, der nur aus Ihm und mir bestand, mit eigenem LKW und einer Gerätestelle im Keller des 1. Kompaniegebäudes, in einer warmen Stube zu bekommen und war da meist bei der Reparatur von Geräten, mein eigenen Herr. Bei anstehenden Manövern und während deren Dauer, war jedoch hartes arbeiten angesagt, mit Rudketten Verladung für die Panzer, Latrinenaufbau, Absperrung mit S-Stacheldraht usw.
Ich verstand mich mit meinem Vorgesetzten, der genauso mit beiden Beinen im Leben stand wie ich, bis zum ausscheiden aus der BW. bestens.
Als Letzte zum auswählen der Rekruten, kam dann die 5. Kompanie der Kampfkompanien dran und musste das übernehmen, was übrig noch blieb. Und wenn man es real betrachtet hat, passten diese "übrig gebliebenen Leute" genau zu den "Vorgesetzten" die dort ihren Dienst verrichtet haben.
Dass da öfters saufen angesagt war, aber meist ja getrennt in der Rekruten-Kantine und der Uffz-Kantine, versteht sich von selbst. Und wahrscheinlich wie einer schon geschrieben hat, haben die Leute das saufen nicht dort erst gelernt, sondern haben zuvor mit Sicherheit in ihrer Jugendzeit, auch schon gesoffen, z.B. in Fußballvereinen usw. Der Eine mehr, der Andere weniger.
Aber solche Vorgesetzte vom Uffz, bis hin zum Feldwebel/Ober/Hauptfeld, gab es leider auch in der Grundausbildung schon. Und deshalb hatte ich immer ein etwas gestörtes Anschauungsbild, über Leute, die sich bereits gleich als Z-Soldat verpflichtet haben, bzw sich nach dem Grundwehrdienst über die W18 hinaus, (z.B. 2 Jahre) weiter verpflichtet haben. Wahrscheinlich die meisten wegen dem höhere Sold, nicht unbedingt deswegen, ob sie dafür auch geeignet waren, zum Ukraine oder gar Uffz.