Tarifreform im Nahverkehr

[PuK]

Für einen Teil der Gelegenheitsfahrer im Stadtgebiet gab es eine einschneidende Änderung: Die Zonen 10 (ein Kreis von eineinhalb bis zweieinhalb Kilometern Radius rund um den Königsplatz) und 20 wurden für Gelegenheitsfahrer zusammengelegt. Für Abo-Kunden gibt es die Differenzierung nach wie vor. Doch wer stempelt, muss nun für jede Fahrt obligatorisch zwei Streifen stempeln oder Preisstufe 2 lösen. Damit wurde die Fahrt für einen Teil der Kunden doppelt so teuer. Neu ist ein Kurzstreckenticket, das für eine Fahrt über fünf Haltestellen (Einstiegshaltestelle mitgezählt) gilt, und gewisse Härten der Zonenzusammenlegung mildern soll. Neu ist ebenfalls ein 9-Uhr-Sparabo für 30 Euro im Monat, das für die Zonen 10 und 20 gilt.

Quelle: AZ 

Ich frag halt jetzt immer den Fahrer. "Reicht zum Schwabencenter ein Streifen oder brauche ich zwei?" Und dann kommt der regelmäßig erst mal ins Grübeln und man hört den Abakus im seinem Kopf klackern. Die wissen das nämlich auch nicht auswendig, sondern müssen sich geistig erst mal auf eine virtuelle Fahrt begeben, auf der sie die Haltestellen abzählen.  

Weil mir das echt zu doof ist, die Haltestellen auf dem unübersichtlichen Liniennetzplan abzuzählen. Und ein bisschen auch in der Hoffnung, dass das ganz viele Leute auch so machen und dass das die Fahrer so nervt, dass sie das an die Führungsebene weitergeben. Dass die Fahrer nichts dafür können, ist natürlich auch mir klar. Aber den Stadtwerke-Chef kann ich ja nicht fragen in dem Moment, der fährt ja nie mit der Straßenbahn.

[Udo]

Ich frag halt jetzt immer den Fahrer. "Reicht zum Schwabencenter ein Streifen oder brauche ich zwei?" Und dann kommt der regelmäßig erst mal ins Grübeln und man hört den Abakus im seinem Kopf klackern. Die wissen das nämlich auch nicht auswendig, sondern müssen sich geistig erst mal auf eine virtuelle Fahrt begeben, auf der sie die Haltestellen abzählen.  

Weil mir das echt zu doof ist, die Haltestellen auf dem unübersichtlichen Liniennetzplan abzuzählen. Und ein bisschen auch in der Hoffnung, dass das ganz viele Leute auch so machen und dass das die Fahrer so nervt, dass sie das an die Führungsebene weitergeben. Dass die Fahrer nichts dafür können, ist natürlich auch mir klar. Aber den Stadtwerke-Chef kann ich ja nicht fragen in dem Moment, der fährt ja nie mit der Straßenbahn.

Wenn ich die Tarifreform richtig verstanden habe, hätte der Fahrer antworten müssen:
Sie brauchen ein Kurzfahrstreckenticket oder zwei Strecken.
Ein Streifen gibt es nicht mehr.
Stimmt das Haltestellen abzählen, ist mir auch zu blöd.
Inzwischen meide ich bis auf ganz ganz weinige Ausnahmefälle den AVV.
Spannend finde ich, dass der AVV 9 Streifen für eine Streifenkarte verkauft. Die meisten brauchen aber immer 2 Streifen. Da wäre doch eine gerade Anzahl von Vorteil.
Für alle Schaumaier: Ich weis, dass es auch die elektronische Streifenkarten beim AVV gibt. Ähm Kontodaten auf meinen Smartphone lehne ich ab. Nö nö kommt überhaupt nicht in Frage.

[Klartexter]

Wenn ich die Tarifreform richtig verstanden habe, hätte der Fahrer antworten müssen:
Sie brauchen ein Kurzfahrstreckenticket oder zwei Strecken.
Ein Streifen gibt es nicht mehr.

Falsch, Udo! Ein Streifen entspricht dem Kurzstreckenticket.

[Udo]

Falsch, Udo! Ein Streifen entspricht dem Kurzstreckenticket.

Danke für die Korrektur.
Ich habe mich nicht umsonst vorsichtig ausgedrückt.

[PuK]

So versuchte Gerhard Probst von der Beratungsfirma „Probst und Consorten“ den Besuchern zu erklären, welche kaufmännischen Überlegungen hinter der Reform stehen. Er wies darauf hin, dass zu jedem im Nahverkehr ausgegebenen Euro ein Euro Steuergeld zugeschossen wird. „Wollen wir einen Kindergarten sanieren oder günstigere Tarife?“, stellte er in den Raum.

Quelle: AZ 

Das erinnert mich an eine alte Werbung für eine Zeitschrift. Man sah einen niedlichen Hundewelpen, dem jemand eine Pistole an den Kopf hält. Der Text dazu lautete

Wenn Sie unsere Zeitschrift nicht abonnieren, erschießen wir diesen Hund!

[forest]

Spannend finde ich, dass der AVV 9 Streifen für eine Streifenkarte verkauft. Die meisten brauchen aber immer 2 Streifen. Da wäre doch eine gerade Anzahl von Vorteil.

So geht es vielen. Anfangs wunderte ich mich, daß der 10. Streifen nicht markiert ist. Hab ihn trotzdem abgestempelt. Das geht, wenn man sachkundig knickt. Habe dann mal einen Fahrer gefragt. Der hat mir das bestätigt, ich solle mich aber nicht erwischen lassen. Ist der fehlende Streifen nicht Verleitung zum Betrug? Mithaftung der SWA, vorsätzliches Versehen oder so? Einerseits ist es persönlicher Verwaltungsaufwand, zwei Streifenkarten gleichzeitig vorzuhalten, andrerseits darf man sich wichtig vorkommen, zweimal zu stempeln. So wird man zum Crack!

[PuK]

Eine Verlängerung der Kurzstrecke wird aller Voraussicht nach nicht kommen – es wäre aus Sicht des Augsburger Verkehrsverbundes zu teuer. Eine Wieder-Einführung der alten Zonen ist ebenfalls kaum zu erwarten. Für einzelne Stadtteile soll die Kurzstrecken-Regelung aufgeweicht werden. Vereinfacht gesagt: Wer in seinem Stadtteil keinen Supermarkt hat, soll günstig das nächste Stadtteilzentrum erreichen.

Quelle: AZ 

Ja, einfach super! Noch komplizierter! Sooo absolut geil!  

Man könnte doch einfach die Zonen wieder so einführen, wie sie mal waren und die angeblichen Mehreinnahmen, die der AVV jetzt hat prozentual auf sämtliche Tickets umrechnen? Von mir stammen die Mehreinnahmen übrigens nicht, ich fahre jetzt mehr Fahrrad als früher, weil das Beutelschneiderei ist, 2,40 bis 2,90 € für zwei Kilometer im öffentlichen Verkehrsmittel.

Und bitte nach gefahrener Strecke abrechnen, nicht nach der Anzahl der angefahrenen Haltestellen. Haltestellen, an denen ich nicht aussteigen will, sind mir nämlich völlig egal. Ich habe ja ein Ziel. Und zwar auch auf dem Land draußen nach Entfernungen abrechnen. Die freuen sich jetzt nämlich diebisch, wenn es in jedem Dorf nur eine Haltestelle gibt, bin ich mit vier Haltestellen u.U. schon 15 km weiter. In der Stadt sind vier Haltestellen nur ein Kilometer, wenn die Strecke ungünstig verläuft (z.B. Haltestelle Rotes Tor, Haltestelle FH: 100 Meter, von da zur Haltestelle Gärtnerstraße 200 Meter und Richtung Osten kommt dann 150 Meter weiter die nächste).  

Für andere sind die neuen Änderungen wiederum ein Grund zur Freude. Für Pendler Hermann Bihler, 52, aus Langerringen bringt die Umstellung eine finanzielle Ersparnis – statt 115 Euro muss er jetzt nur noch 90 Euro im Monat bezahlen.

[Klartexter]

Und bitte nach gefahrener Strecke abrechnen, nicht nach der Anzahl der angefahrenen Haltestellen. Haltestellen, an denen ich nicht aussteigen will, sind mir nämlich völlig egal. Ich habe ja ein Ziel. Und zwar auch auf dem Land draußen nach Entfernungen abrechnen. Die freuen sich jetzt nämlich diebisch, wenn es in jedem Dorf nur eine Haltestelle gibt, bin ich mit vier Haltestellen u.U. schon 15 km weiter. In der Stadt sind vier Haltestellen nur ein Kilometer, wenn die Strecke ungünstig verläuft (z.B. Haltestelle Rotes Tor, Haltestelle FH: 100 Meter, von da zur Haltestelle Gärtnerstraße 200 Meter und Richtung Osten kommt dann 150 Meter weiter die nächste).  

Ja, einfach super! Noch komplizierter! Sooo absolut geil!   

Dein Modell mit der gefahrenen Strecke ist für Taxifahrten ok, für Fahrten mit Bus oder Tram völlig untauglich! Jeder Gelegenheitsfahrer muss sich dann erst einmal schlau machen, wie lang seine Fahrtstrecke ist, um dann zu erfahren, was ihn sein Ticket kostet.

In den Orten rund um Augsburg gibt es übrigens überall mehr als eine Haltestelle, und wenn ich vom Falkenweg zum Kaufland in Neusäß will, dann genügt mir ein Streifen. Die Beispiele Rotes Tor - FH oder Moritzplatz - Rathaus langweilen, weil man da einfach läuft. Aber von der Berliner Allee zum Rathaus (Linie 1) kommt man mit einem Streifen, vom Plärrer zum Königsplatz ebenfalls, und last but not least heißt das Ticket ja auch Kurzstreckenticket

[Udo]

Es kommt die Wochenkarte wieder. Somit werde ich wieder Teilnehmer des ÖPNV in Augsburg.

[Michl]

Mich würde interessieren, ob die Anzahl der ertappten Schwarzfahrer gestiegen ist. 
Könnte mir gut vorstellen, daß es nach dieser Reform mehr geworden sind.