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Lässt der Sozialstaat seine Bürger nicht im Stich?
#1
Information 

Zitat:Reicht Hartz IV zum Leben? So neoliberal-kühl und abgehoben der designierte Gesundheitsminister Jens Spahn auch klingt: In der Sache hat er recht.

Je hitziger eine Debatte geführt wird, umso hilfreicher ist ein Blick auf die Fakten. Nehmen wir ein Ehepaar mit zwei Kindern, vier und zwölf Jahre alt, das auf Hartz IV angewiesen ist. Es erhält heute 1284 Euro im Monat und je nachdem, wo die Familie lebt, im Schnitt noch einmal 644 Euro für die Wohnung und die Heizung. Macht 1928 Euro, zusätzliche Leistungen wie die kostenlose Krankenversicherung, Schulbücher oder Zuschüsse für Klassenfahrten nicht mitgerechnet. Kommt ein drittes Kind dazu, werden aus 1928 Euro schon 2381 Euro. Bei einem Alleinstehenden sind es zwar nur vergleichsweise bescheidene 737 Euro, viele Friseusen aber verdienen heute nur unwesentlich mehr.

https://www.augsburger-allgemeine.de/pol...18046.html 

Ich mag ja Kommentare von Rudi Wais im Prinzip überhaupt nicht, weil sie in der Regel nur ein Schönschreiben im Sinne von CDU/CSU sind. Aber der heutige Kommentar fällt da etwas aus der Reihe, das Zitat ist nur ein Teil dieses Kommentars. Da das Thema Agenda 2010 und Hartz4 hier immer wieder zu Diskussionen führen, habe ich diesen Kommentar mal als Thema hier mit eingestellt.
#2

(14.03.2018, 00:53)Klartexter schrieb:  
Ich mag ja Kommentare von Rudi Wais im Prinzip überhaupt nicht, weil sie in der Regel nur ein Schönschreiben im Sinne von CDU/CSU sind. Aber der heutige Kommentar fällt da etwas aus der Reihe, das Zitat ist nur ein Teil dieses Kommentars. Da das Thema Agenda 2010 und Hartz4 hier immer wieder zu Diskussionen führen, habe ich diesen Kommentar mal als Thema hier mit eingestellt.
Das Kindergeld mit 388 Euro wird vom Gesamtbedarf abgezogen.
Somit belaufen sich die ALG II-Leistungen netto auf 1540 Euro für diese Familie.
Nach Abzug der Miete, Heizung, Strom, Internet, Rundfunkgebühren bleiben ca. 1100 Euro für Lebensmittel, Waschmittel, Hygieneartikel, Kleidung, Fahrtkosten, Schulbedarf, Versicherungen, Reparaturen etc. für 4 Personen.
Da sind noch keine "Luxusartikel" dabei wie Auto, Bücher, Zeitschriften, Kino, Zoo, Spielzeug, Ausflüge, Urlaub und alles andere was zu einem normalen Leben dazu gehört.

Ganz so einfach ist das nicht mit diesem Betrag in Deutschland auszukommen. Da darf aber auch gar nichts dazwischen kommen.
#3

(14.03.2018, 00:53)Klartexter schrieb:  
Ich mag ja Kommentare von Rudi Wais im Prinzip überhaupt nicht, weil sie in der Regel nur ein Schönschreiben im Sinne von CDU/CSU sind. Aber der heutige Kommentar fällt da etwas aus der Reihe, das Zitat ist nur ein Teil dieses Kommentars. Da das Thema Agenda 2010 und Hartz4 hier immer wieder zu Diskussionen führen, habe ich diesen Kommentar mal als Thema hier mit eingestellt.


Ja, das ist er doch wie eh und je. Jens Spahn nach dem Mund zu reden ist ja wohl wirklich das Letzte, was ein aufrechter Sozialdemokrat belobigen sollte.

Der Zynismus, der darin steckt, dass R.Wais lakonisch darauf hinweist, dass eine Friseuse auch kaum mehr hat, lässt nicht stutzen?

Die Agenda 2010 hatte den Zweck, wie von der Wirtschaft gewünscht (Schröder war nichts anderes als ein Handlanger dieser), dem Arbeitsmarkt billige Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Das ist gelungen. Der nach langen Geburtswehen eingeführte (lächerliche) Mindestlohn, kann darüber nicht hinwegtäuschen.

Dass man nicht verhungern muss unter Hartz4 ist richtig. Aber das wäre ja auch noch schöner in unserem ach so schönen Land, oder?

Die einen stopfen sich die Taschen voll - die anderen lässt man zu einem Lohn arbeiten, dass sie im Alter auf staatliche Unterstützung angewiesen sein werden. Und kaschieren kann man das prima mit dem Sozialneid auf die, die sich angeblich in die soziale Hängematte legen.

Herrn Spahn werden seine Worte /Hartz4 bedeutet nicht Armut) noch auf die Zehen fallen. Eine Petition er möge mal 4 Wochen von H4 leben hat schon 64.000 Unterschriften. Obwohl die 4 Wochen nicht das Problem wären. Wie EL schon ausführte, kann man diesen Zeitraum vermutlich sogar ganz gut überstehen - die außergewöhnlichen Ereignisse sind es, die Leben zu diesem Regelsatz hart werden lassen.
#4

(14.03.2018, 00:53)Klartexter schrieb:  
Ich mag ja Kommentare von Rudi Wais im Prinzip überhaupt nicht, weil sie in der Regel nur ein Schönschreiben im Sinne von CDU/CSU sind. Aber der heutige Kommentar fällt da etwas aus der Reihe, das Zitat ist nur ein Teil dieses Kommentars. Da das Thema Agenda 2010 und Hartz4 hier immer wieder zu Diskussionen führen, habe ich diesen Kommentar mal als Thema hier mit eingestellt.

Wen meint Hr. Weis denn wenn er schreibt, die "Volkswirtschaft profitiert bis heute von Hartz4"? Die Vorstände von VW und der Deutschen Bank? Dass sich der Arbeitsmarkt gut entwickelt, liegt schlicht an der immer rückläufigeren Geburtenquote. Sozialhilfe war in den 1970er und 1980er Jahren ein Randphänomen, heute ist Hartz4 ein Flächenphänomen. Um die Verteilungskämpfe ganz unten weiter aufrecht zu halten hat man die letzten Jahre zudem das Prekariat aus dem arabischen Raum einreisen lassen. Mistbande, elendigliche.

Martin
#5

Zitat:Selbsttest im Restaurant: Jens Spahn beweist, dass man von 416 Euro Hartz IV locker satt wird

[...] "Puh, die Crème brûlée am Ende war vielleicht doch zu viel, aber es ging ja auch darum, ob man von Hartz IV wirklich richtig satt werden kann", seufzt Jens Spahn. "Und ich bin jetzt wirklich pappsatt."
Er stößt dezent auf, lockert seinen Gürtel und studiert dann seine Rechnung. "Sehen Sie? 293,11 Euro, dazu 36,89 Euro Trinkgeld: Macht 330 Euro. Da bleiben mir sogar noch 86 Euro übrig von meinem 416-Euro-Regelsatz."

Quelle: http://www.der-postillon.com/2018/03/spahn-IV.html 

Genial.

Martin
#6

Zwischen sind wir in Deutschland bei 19.7% wie es offiziell heißt: von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Im Jahr 2016 waren es 16,5 %. Die Anzahl steigt also dramatisch an.

Presssemittelung Statistisches Bundesamt. 
#7

@sophie hat es auf den Punkt gebracht. 

Der Threadtitel lässt ebenso Spielraum für Diskussionen...der Staat trägt seinen Teil dazu bei das einige auf ihn angewiesen ist. 

Es sind viele Gründe was die Menschen auf die Straße oder in andere Parteien treibt. 
Das ist seit vielen Jahren bekannt und trotzdem wird nicht genug gegengesteuert. Sondern Politik für wenige gemacht...
#8

(14.03.2018, 10:41)SilverSurfer schrieb:  Es sind viele Gründe was die Menschen auf die Straße oder in andere Parteien treibt. 
Das ist seit vielen Jahren bekannt und trotzdem wird nicht genug gegengesteuert. Sondern Politik für wenige gemacht...

Ein schönes Beispiel aktuell sind auch die Boni für die Vw-Vorstände. Man glaubt es kaum - in USA sitzt ein Subalterner für das im Knast, was die zu verantworten haben, die bei uns Millionen für ihren Betrug kassieren. Die Politik schweigt, die Gerichte... ja was machen eigentlich die Gerichte... wenn die Gesetze nicht ausreichen, die Kameraden hinter Schloss und Riegel zu bringen, dann sollten sie dringlichst geändert werden.

Nicht einmal den Schaden den sie ihren Kunden verursacht haben, gedenken sie wieder gut zu machen. Das ist normalerweise das Erste, was Gerichte einfordern, um milder gestimmt zu sein.

Man vermeldet Milliardengewinne, protzt mit guter Geschäftslage und verweigert die Umrüstung, die nur eine Wiedergutmachung für geleisteten Betrug wäre.

Die Autos der Betroffenen verlieren an Wert, sie können ggf. nur eingeschränkt genutzt werden oder man muss selbst für die Umrüstung aufkommen. Aber wer ein Auto hat, dem kann man das schon zumuten, der kann ja nicht arm sein...

Da kann einem schon das Frühstück hochkommen.
#9

In den EU-Ländern, in denen es einen gesetzlichen Mindestlohn gibt, liegt Deutschland als stärkstes Wirtschaftsland erst an 6.Stelle.

Luxemburg      11,27
Frankreich         9,76
Niederlande       9,52
Belgien              9,28
Irland                9,25
Deutschland       8,84
Großbritannien   8,79
Slowenien          4,65
Spanien             4,29

Das ist echt beschämend, ja empörend.
In anderen EU-Ländern gibt es keine gesetzlichen Mindestlöhne, stattdessen Tarifautonomie oder Kollektivverträge.
Man fährt damit nicht unbedingt schlechter. In Österreich z.B. beträgt die Lohnuntergrenze mind. 1500 brutto.

Im Vergleich dazu das durchschnittliche Jahreseinkommen   in der EU.
Zitat:Mit weitem Abstand ist das Einkommen pro Haushalt in Luxemburg am höchsten: Im Durchschnitt liegt es bei 83.700 Euro pro Jahr. Der Median liegt immerhin noch bei 64.800 Euro. Damit weicht der Wert zwar deutlich ab – und zwar um rund 22 Prozent, liegt jedoch immer noch höher als jedes andere Einkommen in der Eurozone.
Über weit weniger, aber immer noch mehr als die meisten anderen Euro-Länder, verfügen Belgien (49.500 Euro/Median: 33.700 Euro), die Niederlande (Durchschnitt: 45.800 Euro/Median:40.600 Euro), Finnland (Durchschnitt: 45.100 Euro/Median: 36.300 Euro), und Deutschland (43.500 Euro/Median: 32.500 Euro). Zum Vergleich: In der Eurozone liegt das durchschnittliche Einkommen pro Haushalt bei 37.800 Euro, der Median nur bei 28.600 Euro – ein Unterschied von 30 Prozent.
Das ist deshalb so wichtig, weil eben genau diese Abweichung einen Hinweis auf die Verteilung der Einkommen gibt. Dabei gilt: „Je weiter der Mittelwert vom Median entfernt ist, desto ungleicher ist die entsprechende Verteilung“, sagt Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).
In Deutschland ist diese Abweichung am eklatantesten.
Ich frage mich nur, warum die Gewerkschaften nicht viel mehr Druck machen und warum es den verschiedenen Regierungen der vergangenen Jahre egal ist.
#10

(14.03.2018, 12:30)Serge schrieb:  In den EU-Ländern, in denen es einen gesetzlichen Mindestlohn gibt, liegt Deutschland als stärkstes Wirtschaftsland erst an 6.Stelle.

Luxemburg      11,27
Frankreich         9,76
Niederlande       9,52
Belgien              9,28
Irland                9,25
Deutschland       8,84
Großbritannien   8,79
Slowenien          4,65
Spanien             4,29

Das ist echt beschämend, ja empörend.
In anderen EU-Ländern gibt es keine gesetzlichen Mindestlöhne, stattdessen Tarifautonomie oder Kollektivverträge.
Man fährt damit nicht unbedingt schlechter. In Österreich z.B. beträgt die Lohnuntergrenze mind. 1500 brutto.

Im Vergleich dazu das durchschnittliche Jahreseinkommen   in der EU.
In Deutschland ist diese Abweichung am eklatantesten.
Ich frage mich nur, warum die Gewerkschaften nicht viel mehr Druck machen und warum es den verschiedenen Regierungen der vergangenen Jahre egal ist.

Und wenn du dann in den Vergleich die Lebenshaltungskosten  mit einbeziehst, ist es gleich nicht mehr so beschämend.


2 Island  151,7
 
3 Norwegen  142,5
 
4 Dänemark 133,3
 
6 Kosovo  122,6
 
7 Schweden  121,5
 
8 Luxemburg  121,5
 

11 Irland  118,0
 
12innland  116,6
 
13 Vereinigtes Königreich  113,2
 
18 Belgien  108,9
 
19 Niederlande  108,6

21 Österreich  106,1
 
22 Frankreich  106,0
 
23 Italien  103,1
 
24 Deutschland  100,0
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