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#Metoo - digitale Inquisition!?
#11

(11.01.2018, 12:10)forest schrieb:  "Woher woisch du Hundsgribbl, daß des Holz isch?" Rauch 



Spaß beiseite: Gut finde ich, daß das Thema innerhalb der Weiblichkeit in allen Aspekten abgehandelt wird. Leider gibt es Männer, die es scheinbar nötig haben, ihren Machtanspruch primitiv auszuleben.

Bitte doch, Dr. Holz-Gribl!

Erinnerungsmäßig, mr brennt scho vorher lichterloh ....

https://www.youtube.com/watch?v=l-XYBJOKNMg 
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#12

(11.01.2018, 08:14)Sophie schrieb:  Oh, hier sind sich die Männer ja wieder einmal einig. Natürlich pure Hysterie was da aus Mickeymousland herüberschwappt. Sollte es dort so sein, so gewiss nicht bei uns.
 
Vergewaltigung ist Vergewaltigung und ansonsten interessiert nichts?
 
Diese 100 Frauen – nunja, was soll man sagen: Es gab auch Esther Vilar, die zu Beginn der Emanzipation schon vom dressierten Mann sprach und eine solche überflüssig fand. Es wird immer Frauen geben, denen es gefällt, von Männern in einer Weise ‚angemacht‘ zu werden, die andere eben unerträglich finden. Setzen sie den Standard? Dürfen sie ihn setzen?
 
Und natürlich gibt es außer Vergewaltigung sexuelle Belästigungen in einer großen Vielfalt (im Übrigen nicht ausschließlich von Männern, aber eben überwiegend), die nicht normal ist, die nicht sein dürfte, die nach den Vorkommnissen in der Silvesternacht in Köln (die seltsamerweise dann doch auch bei den Männern für große Empörung sorgte – warum nur – rätsel) teilweise in neue Strafgesetze gemündet sind.
 
Herr Strate betrachtet die Sache aus seiner rein juristischen Sicht, kann man verstehen. Und natürlich ist auch mir bewusst, dass dieses öffentliche Anprangern, kritisch zu sehen ist. Trotzdem hat es eben auch eine gesellschaftspolitische notwendige Dimension.
 
Was, wenn die Frauen nicht verleumden, sondern die Wahrheit sprechen? Die Wahrheit darf man sagen, die Vorgänge, die angeprangert werden waren teilweise keine Straftatbestände oder sind bereits verjährt. Also was tun Herr Strate? Klappe halten, weil der Täter nicht desavouiert werden darf und kein Gericht der Republik mehr rausarbeiten kann, ob er das Chauvi-A……h ist, als das ihn die Frauen nun outen?  Dass die Frauen schon die Klappe halten, darauf konnten sich Männer immer schon verlassen. Muss man deshalb nun weiter schweigen? Seltsame Haltung.
 
Es ist etwas in Bewegung gekommen, was lange unter der Decke gehalten wurde. Respektloses machtintendiertes Verhalten von Männern gegenüber Frauen einhergehend mit einer sexuell intendierten Übergriffigkeit, und das geht schon mit der Bezeichnung Schätzle für ein weibliches Gegenüber los, das definitiv nicht dessen Schätzle – überhaupt kein ‚Schätzle‘  ist (das Schätzle lässt sich übrigens auch gut durch Mäusle, Kleine etc. ersetzen) und setzt sich fort über die bekannten Tätscheleien, Hinternklapse, anzügliche Bemerkungen etc.
 
Wer nicht kapiert, um was es bei dieser Sache geht, der wird noch lernen müssen, worauf es bei echter Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ankommt. Der Weg wird steinig bleiben. Immerhin ist ein Stein ins Rollen gekommen.

Sehr gut!

Hallo und guten Morgen, wusst' ich doch, dass du aus deinem hiesigen Winterschlaf aufwachen würdest  Zwinker

Zur Sache, Schätzchen (sorry, diese Steilvorlage war zu verlockend Innocent )

Und um gleich von hinten zu beginnen: Ja, es ist "sehr gut", dass dieser Stein wieder einmal ins Rollen gekommen ist. Wieder einmal, weil soweit ich mich erinnere, gab es doch schon mal in den 60er und 70er Jahren eine mächtige feministische Bewegung in der westlichen Welt, auf der Grundlage des Erkenntnis,
"daß Frauen – jenseits der Biologie – etwas gemeinsam haben, nämlich eine gewaltsame Schädigungs- und Ausschluß-Geschichte, die sie in die Randständigkeit gedrängt, als minderwertige Menschen definiert, von der öffentlichen Teilhabe ausgeschlossen und der alltäglichen Gewalt ausgeliefert hat." (Christina Thürmer-Rohr, 1997).

Und nicht nur dieser alltägliche Aspekt wurde thematisiert, sondern auch revolutionäre Aspekte wie "Mein Bauch gehört mir" sowie die Darstellung der Frau als sexuelles Objekt in den Medien und damit auch in der Werbung.
Aber was hat sich seitdem geändert?
Zu wenig. Zumindest in der breiten Öffentlichkeit, im Alltag.
Und woran lag das?
Dieser Kampf war ein Kampf von "Studierten", von Akademikern und fand an den Unis und in einschlägig linken Zeitschriften statt.
Von daher sollte es nicht wundern, dass offensichtlich nur ein geringer Teil der damaligen Eltern, sprich vor allem der Mütter, ihre Töchter und auch Söhne in diesem Sinne erzogen. Ansonsten wurden weiterhin und weithin die traditionellen Rollenbilder in den Familien gepflegt
Die in dieser Weise sozialisierten Kinder dieser Eltern sind heute 20 bis 40 Jahre alt und sehen sich - eigentlich erstaunlicherweise - noch immer mit der zum sexuellen Objekt reduzierten Frau konfrontiert, in allen Medien, vom Werbeplakat in der U-Bahn über Musikvideos bis hin zu den üblichen Web-Portalen.
Das Bewusstsein vieler Frauen scheint stagniert zu sein, sie jammern über berufliche Benachteiligung, sehen das aber als punktuelles Problem im fraulichen Dasein und brezeln sich und ihre Töchter weiterhin auf, wie es einem sexuellen Objekt zusteht - und das nicht nur bei besonderen Anlässen.
Und jetzt, nach einigem Anlauf, komme ich zu dieser neuen Welle #Metoo, die eigentlich gar keine feministische ist, denn alle die, die an der Spitze dieser Bewegung agieren, bringen nur Vergewaltigungsfälle, versuchte Vergewaltigungen und sexuelle Annäherungsfälle ans Tageslicht, die bereits 20 bis 30 Jahre alt sind, sie selbst also damals zwischen 20 bis 40 Jahren alt gewesen sein dürften.
Da stellen sich für mich schon einige Fragen.
Hatten diese meist in gebildeten Mittelstandsfamilien sozialisierten Frauen noch nie etwas von den Zielen der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau gehört? Nichts vom Feminismus?
Nichts davon, dass das Filmgeschäft geradezu die Drehscheibe verschiedenster sexueller Aktivitäten und Abartigkeiten ist?
Nahmen sie es in Kauf, auf dem erzwungenen oder zu 30 - 75% freiwilligen Umweg übers Bett Rollen bei einflussreichen und bekannten Produzenten und Regisseuren zu bekommen?
Nahmen Sie es in Kauf, nach einer Vergewaltigung ihrer Karriere zuliebe zu schweigen, weil sie sonst ausgestoßen worden wären?
Wo bleib da das frauliche Selbstbewusstsein, die inter-frauliche Solidarität?
Wäre nicht womöglich schon sehr viel früher eine Veränderung dieser unhaltbaren Zustände möglich gewesen, wenn - wie jetzt - Dutzende und Hunderte von Schauspielerinnen und am Dreh beschäftigter Frauen rebelliert hätten?
Für mich hat das schon ein Geschmäckle, zumal es dem latent grassierenden Puritanismus in Amiland voll in die Hände spielt.

Ganz zu schweigen davon, wohin Letzterer in Verbindung mit political correctness beim Thema "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz" in den USA geführt hat. Wenn man den Artikel Wenn nicht mal mehr Vier-Augen-Gespräche möglich sind  liest (vom 07.07.2017), dann weiß man, in welchem bemerkenswerten pathologischen Zustand sich die amerikanische Gesellschaft befindet.

Es scheint, man wird nach und nach Abschied nehmen von sensuellen Genüssen des Lebens. 
Coffee to go im Pappbecher, HelloFresh anstelle von genüsslichem Einkaufen und Kochen, formeller Antrag auf Flirten usw. 
Man sollte diese Kakke unserer liebsten Schutzmacht zurückschicken.

PS: Auf grobe Klötze (#Metoo) gehören grobe Keile, sprich deutliche Worte. Gegen die Unterdrückung und sexuelle Ausbeutung der Frauen, aber NICHT auf so durchsichtige und pseudo-feministische Weise.
Und nein, ich will GAR NICHTS verharmlosen.
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#13

Eine gute, verständnisvolle und kluge Darlegung der Sachlage, geschrieben von einer Frau, die sich bei Frauen und Männern auskennt - so wie sich das liest:


Zitat:Da versammeln sich Catherine Millet, Catherine Deneuve und weitere angesehene Französinnen hinter einem Text, der Männern "das Recht, lästig zu sein" zugesteht, manchen Auswüchsen der "Me Too"-Debatte Verbissenheit vorwirft und das Recht auf sexuelle Freiheit verteidigt.

Der Beitrag aus Frankreich ist wichtig dafür, dass die "Me Too"-Debatte eine ernstzunehmende Bewegung bleibt und nicht als einseitige Lobbyarbeit von Frauen gegen Männer wahrgenommen wird. Vielfalt der Stimmen belebt den Diskurs und stärkt daher das Anliegen von Frauen, Strukturen sexualisierten Machtmissbrauchs in der öffentlichen Sphäre abzubauen.

Die Autorinnen erkennen in der "Me Too"-Debatte eine Tendenz, die gefährlich wäre, würde sie sich auswachsen: einen moralischen Totalitarismus, den Verlust der Fähigkeit, zwischen Flirt und sexueller Nötigung zu differenzieren. Dagegen schreiben sie an. Es ist gut und wichtig, dass dieses Argument von Frauen kommt. Denn von Männern wäre es erstens weniger überraschend und zweitens sähe sich derjenige, der es äußert, zu Recht oder zu Unrecht sofort dem Verdacht ausgesetzt, sich seine eigenen Vergehen nicht eingestehen zu wollen. Man kann den Gastbeitrag als Verharmlosung von ekelhaftem Verhalten von Männern gegenüber Frauen interpretieren. Man kann ihn aber auch so lesen, dass er die Frauen ermächtigen will, selbst die Grenzen zu ziehen. Darum geht es den französischen Frauen.

http://www.sueddeutsche.de/leben/metoo-d...-1.3819887 
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#14

(11.01.2018, 12:46)Serge schrieb:  Und nicht nur dieser alltägliche Aspekt wurde thematisiert, sondern auch revolutionäre Aspekte wie "Mein Bauch gehört mir" sowie die Darstellung der Frau als sexuelles Objekt in den Medien und damit auch in der Werbung.

Schon diese Forderung schoss übers eigentliche Ziel hinaus. Das von keiner Seite bestrittene Ziel war, die Strafbarkeit von Abtreibungen abzuschaffen. 

Mit anderen Worten, dem Staat das Mitspracherecht über die Zukunft einer bereits bestehenden Schwangerschaft abzusprechen. Oder statt "Mitspracherecht" vielleicht genauer "das Recht, über die Strafbarkeit von Abtreibungen zu bestimmen". Das ist so weit in Ordnung, denn der Staat hat mit der Schwangerschaft und ihrer Entstehung nichts zu tun.

Was das "mir" in "Mein Bauch gehört mir" aber vernachlässigt ist, dass zur Entstehung einer Schwangerschaft die Handlungen zweier Personen erforderlich sind. Meistens einvernehmliche Handlungen. Das werdende Kind ist genauso das Kind des Vaters wie das Kind der Mutter. Aus biologischen Gründen ist eben nur ein Partner in der Lage, ein Kind auszutragen, kommt aber gar nicht in diese Verlegenheit ohne die Mitwirkung des anderen Partners, der am Ergebnis zu 50 % beteiligt ist, auch genetisch. Richtig wäre also gewesen "Mein Bauch gehört uns." Die Bewegung hat aber versucht, "unauffällig" auch gleich den Vater des Kindes von der Mitwirkung an der Entscheidung über die Zukunft des werdenden Lebens auszuklammern. 

Natürlich kommt dann gleich die Gegenargumentation "ja, aber wenn die Beziehung auseinandergeht, dann steht doch zu 95 % die Frau alleine mit dem Kind da". Das ist vermutlich richtig, nur ist das eine andere Baustelle. Das kann man nicht im Strafrecht regeln, dafür gibt es das Familienrecht im BGB.

Das Problem an der Emanzipation war immer schon, dass die Emanzen dazu geneigt haben, das Kind gnadenlos mit dem Bade auszuschütten und den Bogen zu überspannen. Vermutlich in der Hoffnung, dass niemand merkt, dass die Forderungen über vernünftige Forderungen weit hinausgingen und -gehen.
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#15

(11.01.2018, 16:29)PuK schrieb:  Was das "mir" in "Mein Bauch gehört mir" aber vernachlässigt ist, dass zur Entstehung einer Schwangerschaft die Handlungen zweier Personen erforderlich sind. Meistens einvernehmliche Handlungen. Das werdende Kind ist genauso das Kind des Vaters wie das Kind der Mutter. Aus biologischen Gründen ist eben nur ein Partner in der Lage, ein Kind auszutragen, kommt aber gar nicht in diese Verlegenheit ohne die Mitwirkung des anderen Partners, der am Ergebnis zu 50 % beteiligt ist, auch genetisch. Richtig wäre also gewesen "Mein Bauch gehört uns." Die Bewegung hat aber versucht, "unauffällig" auch gleich den Vater des Kindes von der Mitwirkung an der Entscheidung über die Zukunft des werdenden Lebens auszuklammern. 

Das sehe ich jetzt nicht so problematisch.
Für mich drückt diese einprägsame Formel knapp und bündig aus, dass es auch bei einem Paar letztlich die Frau ist, die entscheiden soll und/oder muss, ob sie das Kind austragen will oder nicht.
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#16

(11.01.2018, 16:38)Serge schrieb:  Das sehe ich jetzt nicht so problematisch.
Für mich drückt diese einprägsame Formel knapp und bündig aus, dass es auch bei einem Paar letztlich die Frau ist, die entscheiden soll und/oder muss, ob sie das Kind austragen will oder nicht.

Es liegt in der Natur der Sache, dass bei verschiedenen Meinungen und zwei Beteiligten eine Patt-Situation entsteht. Die müsste meiner Ansicht nach ein Familiengericht im Eilverfahren entscheiden. (Wobei dann die Beziehung eh komplett im A... ist.) 

Ich sehe den Vorgang rein naturwissenschaftlich. Zwei Individuen, ein Weibchen und ein Männchen, vermischen ihre Gene gründlich halb und halb. Nach dem Mixen bzw. währenddessen wird auch eine Hälfte vom Ganzen weggeschüttet; welche, bestimmt der Zufall. Die andere Hälfte wird das Kind. Die "Eigentumsverhältnisse" am Kind* sind also immer 50:50; es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt, der mehr von der Mutter abstammt als vom Vater. Ich wüsste nicht, an welcher Stelle in diesem Vorgang eine alleinige Entscheidungsgewalt der Frau oder auch nur ein Vorrecht zu ihren Gunsten entstehen sollte.
_______
* Jaja, ich weiß, aber ich habe das ja nicht erfunden, das waren die Emanzen mit "gehört mir". Es geht eigentlich auch nicht um den "Bauch" der Frau, und auch nicht um die Gebärmutter. beides gehört natürlich ihr. Es geht um den Inhalt der Gebärmutter. Und die Evolution hat extra zu diesem Zweck trickreiche Vorkehrungen erfinden müssen, damit das werdende Kind, das ja genetisch eben nur zur Hälfte zur Mutter gehört, nicht vom Immunsystem als Fremdgewebe abgestoßen wird. Man sieht also rein an der Biologie, dass das, was da drin ist, nicht nur [zu] der Frau gehören kann, in der es sich gezwungenermaßen für die ersten neun Monate aufhalten muss.
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#17

(11.01.2018, 16:45)PuK schrieb:  Es liegt in der Natur der Sache, dass bei verschiedenen Meinungen und zwei Beteiligten eine Patt-Situation entsteht. Die müsste meiner Ansicht nach ein Familiengericht im Eilverfahren entscheiden. (Wobei dann die Beziehung eh komplett im A... ist.) 

Ich sehe den Vorgang rein naturwissenschaftlich. Zwei Individuen, ein Weibchen und ein Männchen, vermischen ihre Gene gründlich halb und halb. Nach dem Mixen bzw. währenddessen wird auch eine Hälfte vom Ganzen weggeschüttet; welche, bestimmt der Zufall. Die andere Hälfte wird das Kind. Die "Eigentumsverhältnisse" am Kind* sind also immer 50:50; es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt, der mehr von der Mutter abstammt als vom Vater. Ich wüsste nicht, an welcher Stelle in diesem Vorgang eine alleinige Entscheidungsgewalt der Frau oder auch nur ein Vorrecht zu ihren Gunsten entstehen sollte.
_______
* Jaja, ich weiß, aber ich habe das ja nicht erfunden, das waren die Emanzen mit "gehört mir". Es geht eigentlich auch nicht um den "Bauch" der Frau, und auch nicht um die Gebärmutter. beides gehört natürlich ihr. Es geht um den Inhalt der Gebärmutter. Und die Evolution hat extra zu diesem Zweck trickreiche Vorkehrungen erfinden müssen, damit das werdende Kind, das ja genetisch eben nur zur Hälfte zur Mutter gehört, nicht vom Immunsystem als Fremdgewebe abgestoßen wird. Man sieht also rein an der Biologie, dass das, was da drin ist, nicht nur [zu] der Frau gehören kann, in der es sich gezwungenermaßen für die ersten neun Monate aufhalten muss.
Mir war bisher nicht bewußt, dass jedes Kind immer zu 50/50 die Gene vom Vater und Mutter hat. Zwinker 
Diese Annahme ist wohl schon lange überholt.


Zitat:Noch vor mehr als 100 Jahren hatte der Augustinermönch Gregor Johann Mendel behauptet, bei der Befruchtung würden väterliche und mütterliche Erbanlagen gleichwertig gemischt. Jetzt stellt sich heraus, daß die Mendelschen Vererbungsregeln nicht so allgemein gültig sind, wie es der akribische Erbsenzähler Mendel in Brünn vermutete:


https://www.focus.de/wissen/natur/vererb...69516.html 

Es wäre schön, wenn die Gene auch das Verantwortungsbewußtsein und die Fürsorge für ein Kind zu gleichen Teilen bestimmen würden und zwar von der Zeugung bis zum Lebensende. Dann könnte man sagen, die "Eigentumsverhältnisse" sind 50/50. Yes
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#18

(11.01.2018, 21:02)EvaLuna schrieb:  Mir war bisher nicht bewußt, dass jedes Kind immer zu 50/50 die Gene vom Vater und Mutter hat. Zwinker 
Diese Annahme ist wohl schon lange überholt.
https://www.focus.de/wissen/natur/vererb...69516.html 
Es wäre schön, wenn die Gene auch das Verantwortungsbewußtsein und die Fürsorge für ein Kind zu gleichen Teilen bestimmen würden und zwar von der Zeugung bis zum Lebensende. Dann könnte man sagen, die "Eigentumsverhältnisse" sind 50/50. Yes

Doch, das ist schon richtig, das können Sie mir glauben. Es gibt nicht mal einen Unterschied zwischen Mädchen und Jungs. Könnte man auf den ersten Blick meinen, dass es bei den Geschlechtschromosomen dann doch nicht so ist, denn Mädchen haben ja XX und Jungs XY.

Das "erste" X stammt aber immer von einer der Mütter der Mutter. (Also von einer der beiden Großmütter des Kindes, mütterlicherseits. Es gibt da vier mögliche X-Chromosomen, von denen es eine Kopie sein muss.) Beim "zweiten X" oder Y kommt's drauf an. Das stammt natürlich immer vom Vater. Entweder ist es bei einem Jungen eine Kopie vom Y-Chromosom seines Vaters (also von einem der beiden Großväter des Kindes väterlicherseits) oder, wenn es ein X bzw. ein Mädchen ist, eines der beiden X-Chromosomen der Mutter des Vaters (also eines von vier X-Chromosomen der Großmütter des Kindes väterlicherseits). *

Ich musste das mal auf eine Prüfung lernen. Aber schlagen Sie es ruhig nach...

In dem Artikel geht es um etwas anderes. Ich sagte, eine Hälfte der Gene wird weggeschmissen. Welche, entscheidet der Zufall. Und in dem Artikel geht es jetzt darum, dass die behaltenen Gene unterschiedlich stark wirken können, je nachdem, ob sie von Vater oder Mutter kommen. 

Für die Hormome in uns können wir übrigens genausowenig wie für die Gene.

____
* Die deutsche Sprache gerät da leider an ihre Grenzen. Das geht auf dem White- oder auch Blackboard besser.
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#19

(11.01.2018, 08:14)Sophie schrieb:  Oh, hier sind sich die Männer ja wieder einmal einig. Natürlich pure Hysterie was da aus Mickeymousland herüberschwappt. Sollte es dort so sein, so gewiss nicht bei uns.
 
Vergewaltigung ist Vergewaltigung und ansonsten interessiert nichts?
 
Diese 100 Frauen – nunja, was soll man sagen: Es gab auch Esther Vilar, die zu Beginn der Emanzipation schon vom dressierten Mann sprach und eine solche überflüssig fand. Es wird immer Frauen geben, denen es gefällt, von Männern in einer Weise ‚angemacht‘ zu werden, die andere eben unerträglich finden. Setzen sie den Standard? Dürfen sie ihn setzen?
 
Und natürlich gibt es außer Vergewaltigung sexuelle Belästigungen in einer großen Vielfalt (im Übrigen nicht ausschließlich von Männern, aber eben überwiegend), die nicht normal ist, die nicht sein dürfte, die nach den Vorkommnissen in der Silvesternacht in Köln (die seltsamerweise dann doch auch bei den Männern für große Empörung sorgte – warum nur – rätsel) teilweise in neue Strafgesetze gemündet sind.
 
Herr Strate betrachtet die Sache aus seiner rein juristischen Sicht, kann man verstehen. Und natürlich ist auch mir bewusst, dass dieses öffentliche Anprangern, kritisch zu sehen ist. Trotzdem hat es eben auch eine gesellschaftspolitische notwendige Dimension.
 
Was, wenn die Frauen nicht verleumden, sondern die Wahrheit sprechen? Die Wahrheit darf man sagen, die Vorgänge, die angeprangert werden waren teilweise keine Straftatbestände oder sind bereits verjährt. Also was tun Herr Strate? Klappe halten, weil der Täter nicht desavouiert werden darf und kein Gericht der Republik mehr rausarbeiten kann, ob er das Chauvi-A……h ist, als das ihn die Frauen nun outen?  Dass die Frauen schon die Klappe halten, darauf konnten sich Männer immer schon verlassen. Muss man deshalb nun weiter schweigen? Seltsame Haltung.
 
Es ist etwas in Bewegung gekommen, was lange unter der Decke gehalten wurde. Respektloses machtintendiertes Verhalten von Männern gegenüber Frauen einhergehend mit einer sexuell intendierten Übergriffigkeit, und das geht schon mit der Bezeichnung Schätzle für ein weibliches Gegenüber los, das definitiv nicht dessen Schätzle – überhaupt kein ‚Schätzle‘  ist (das Schätzle lässt sich übrigens auch gut durch Mäusle, Kleine etc. ersetzen) und setzt sich fort über die bekannten Tätscheleien, Hinternklapse, anzügliche Bemerkungen etc.
 
Wer nicht kapiert, um was es bei dieser Sache geht, der wird noch lernen müssen, worauf es bei echter Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ankommt. Der Weg wird steinig bleiben. Immerhin ist ein Stein ins Rollen gekommen.

Sehr gut!

Sag ich auch: Sehr gut! Danke für den Kommentar.
Mich stört nur, dass die Debatte überwiegend auf die VIPs beschränkt ist und auf eine Branche.
Die tausenden sexuellen Übergriffe auf ganz durchschnittliche, unbekannte Frauen, die täglich passieren, bleiben leider weiterhin unter dem Teppich.
Und mir geht es nicht um anzügliche Bemerkungen oder den Klapps auf den Po. Zwinker
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#20

(11.01.2018, 12:46)Serge schrieb:  Hallo und guten Morgen, wusst' ich doch, dass du aus deinem hiesigen Winterschlaf aufwachen würdest  Zwinker

Zur Sache, Schätzchen (sorry, diese Steilvorlage war zu verlockend Innocent )

Und um gleich von hinten zu beginnen: Ja, es ist "sehr gut", dass dieser Stein wieder einmal ins Rollen gekommen ist. Wieder einmal, weil soweit ich mich erinnere, gab es doch schon mal in den 60er und 70er Jahren eine mächtige feministische Bewegung in der westlichen Welt, auf der Grundlage des Erkenntnis,
"daß Frauen – jenseits der Biologie – etwas gemeinsam haben, nämlich eine gewaltsame Schädigungs- und Ausschluß-Geschichte, die sie in die Randständigkeit gedrängt, als minderwertige Menschen definiert, von der öffentlichen Teilhabe ausgeschlossen und der alltäglichen Gewalt ausgeliefert hat." (Christina Thürmer-Rohr, 1997).

Und nicht nur dieser alltägliche Aspekt wurde thematisiert, sondern auch revolutionäre Aspekte wie "Mein Bauch gehört mir" sowie die Darstellung der Frau als sexuelles Objekt in den Medien und damit auch in der Werbung.
Aber was hat sich seitdem geändert?
Zu wenig. Zumindest in der breiten Öffentlichkeit, im Alltag.
Und woran lag das?
Dieser Kampf war ein Kampf von "Studierten", von Akademikern und fand an den Unis und in einschlägig linken Zeitschriften statt.
Von daher sollte es nicht wundern, dass offensichtlich nur ein geringer Teil der damaligen Eltern, sprich vor allem der Mütter, ihre Töchter und auch Söhne in diesem Sinne erzogen. Ansonsten wurden weiterhin und weithin die traditionellen Rollenbilder in den Familien gepflegt
Die in dieser Weise sozialisierten Kinder dieser Eltern sind heute 20 bis 40 Jahre alt und sehen sich - eigentlich erstaunlicherweise - noch immer mit der zum sexuellen Objekt reduzierten Frau konfrontiert, in allen Medien, vom Werbeplakat in der U-Bahn über Musikvideos bis hin zu den üblichen Web-Portalen.
Das Bewusstsein vieler Frauen scheint stagniert zu sein, sie jammern über berufliche Benachteiligung, sehen das aber als punktuelles Problem im fraulichen Dasein und brezeln sich und ihre Töchter weiterhin auf, wie es einem sexuellen Objekt zusteht - und das nicht nur bei besonderen Anlässen.
Und jetzt, nach einigem Anlauf, komme ich zu dieser neuen Welle #Metoo, die eigentlich gar keine feministische ist, denn alle die, die an der Spitze dieser Bewegung agieren, bringen nur Vergewaltigungsfälle, versuchte Vergewaltigungen und sexuelle Annäherungsfälle ans Tageslicht, die bereits 20 bis 30 Jahre alt sind, sie selbst also damals zwischen 20 bis 40 Jahren alt gewesen sein dürften.
Da stellen sich für mich schon einige Fragen.
Hatten diese meist in gebildeten Mittelstandsfamilien sozialisierten Frauen noch nie etwas von den Zielen der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau gehört? Nichts vom Feminismus?
Nichts davon, dass das Filmgeschäft geradezu die Drehscheibe verschiedenster sexueller Aktivitäten und Abartigkeiten ist?
Nahmen sie es in Kauf, auf dem erzwungenen oder zu 30 - 75% freiwilligen Umweg übers Bett Rollen bei einflussreichen und bekannten Produzenten und Regisseuren zu bekommen?
Nahmen Sie es in Kauf, nach einer Vergewaltigung ihrer Karriere zuliebe zu schweigen, weil sie sonst ausgestoßen worden wären?
Wo bleib da das frauliche Selbstbewusstsein, die inter-frauliche Solidarität?
Wäre nicht womöglich schon sehr viel früher eine Veränderung dieser unhaltbaren Zustände möglich gewesen, wenn - wie jetzt - Dutzende und Hunderte von Schauspielerinnen und am Dreh beschäftigter Frauen rebelliert hätten?
Für mich hat das schon ein Geschmäckle, zumal es dem latent grassierenden Puritanismus in Amiland voll in die Hände spielt.

Ganz zu schweigen davon, wohin Letzterer in Verbindung mit political correctness beim Thema "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz" in den USA geführt hat. Wenn man den Artikel Wenn nicht mal mehr Vier-Augen-Gespräche möglich sind  liest (vom 07.07.2017), dann weiß man, in welchem bemerkenswerten pathologischen Zustand sich die amerikanische Gesellschaft befindet.

Es scheint, man wird nach und nach Abschied nehmen von sensuellen Genüssen des Lebens. 
Coffee to go im Pappbecher, HelloFresh anstelle von genüsslichem Einkaufen und Kochen, formeller Antrag auf Flirten usw. 
Man sollte diese Kakke unserer liebsten Schutzmacht zurückschicken.

PS: Auf grobe Klötze (#Metoo) gehören grobe Keile, sprich deutliche Worte. Gegen die Unterdrückung und sexuelle Ausbeutung der Frauen, aber NICHT auf so durchsichtige und pseudo-feministische Weise.
Und nein, ich will GAR NICHTS verharmlosen.
Beim Lesen dieses Beitrags beschleicht mich zwischendurch der Gedanke, dass die Frauen ja eigentlich selbst dran schuld sind? Nichts dazu gelernt, nicht genügend gekämpft, zu lange geschwiegen (s. meine Markierungen)....?

So kann nur ein Mann argumentieren, der ja nicht wissen kann wie sich eine Frau nach einem sexuellen Übergriff oder gar Vergewaltigung fühlt. Vor allem seitens Vorgesetzten, bekannten Persönlichkeiten etc., also bei Abhängigkeitsverhältnissen.

Die Frauenbewegung in den 70ern hat doch nicht alle Mädchen und Frauen über Nacht zu selbstbewussten und mutigen Wesen gemacht! Das war und ist ein langer Prozess! Auch heute wird mit Sicherheit nur ein Bruchteil aller Übergriffe angezeigt oder öffentlich gemacht.
 
Es war kaum vorstellbar, einen Vorgesetzten anzuzeigen oder öffentlich an den Pranger zu stellen. Verdrängung, Schweigen und große Scham, oft über Jahrzehnte, waren die Folgen.
Für manche Traumatisierung und ein ewiges Ohnmachtsgefühl bis hin zum Hass auf Männer oder zumindestens ein gestörtes Vertrauensverhältnis und Respektverlust.

Vor allem die Angst, dass einem sowieso niemand glaubt und die Aufruhr, die es in einem Betrieb, in der Öffentlichkeit gegeben hätte, war zu übermächtig. Abgesehen vom ziemlich sicheren Jobverlust.

Ich weiß von was ich schreibe.....ich könnte einige Geschichten erzählen von einem Vorstandsvorsitzenden einer AG, der mit über 60 versucht hat, eine 17-jährige Auszubildende zu vergewaltigen bis zu einem Geschäftsführer einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, der bekannt dafür war, seine jüngeren weiblichen Angestellten mit Anzüglichkeiten zu belästigen und am Abend mal an deren Wohnungen vorbei spazierte, was er dann so nebenbei im Büro unter vier Augen verlauten ließ.
Es hieß, er griff mal gerne unter fremde Röcke. Das hat sich auch nicht geändert als er sich von seiner Ehefrau nach Jahrzehnten scheiden ließ und eine wesentlich jüngere Angestellte heiratete. Es hieß, die zweite Frau hat ihm dann die kalte Schulter gezeigt und seine Jagd auf sexuelle Abenteuer hat kein Ende gefunden.

Niemand hat sich jeh getraut, etwas gegen die beiden Herren zu unternehmen. Jetzt sind sie schon lange tot. So war das in den 70ern und 80ern. Und ich befürchte, in ähnlich gelagerten Fällen wäre das heutzutage auch noch so. Je größer der Statusabstand, desto schwieriger ist es, jemanden an den Pranger zu stellen.

Allerdings, meinem Gefühl nach ist dieses Verhalten für solche Herren in größeren Unternehmen heutzutage nicht mehr so leicht und häufig, da es mehr Anlaufstellen gibt und innerbetriebliche Regelungen, aber die Dunkelziffer ist nach wie vor sehr hoch.

Dass diese Debatte auch emotional geführt wird (seitens der Frauen) liegt auf der Hand. Dass manche Männer damit nicht viel anfangen können, auch. Längst Verschüttetes kommt zutage, oft eben nach Jahrzehnten. Das ist nur die kleine Spitze des Eisbergs. Es geht eben nicht nur um verbale Belästigungen und Anmache, sondern in vielen Fällen um körperliche Gewalt.
Wenn es dann um Abhängige geht, ist es besonders schlimm, ob jetzt Schauspielerinnen oder die Frau von nebenan, die von ihrem Mann regelmäßig misshandelt und vergewaltigt wird.

Das jetzt pseudo-feminstisch zu nennen, ist eine ungerechtfertigte und böse Anmaßung.
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