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Pflegenotstand
#1

Zitat:Ein Krankenhaus reagiert auf den Pflegenotstand

In der Donauwörther Klinik war es irgendwann nicht mehr möglich, einen Schichtplan aufzustellen. Es fehlten zu viele Pflegekräfte. Jetzt wird zu besonderen Maßnahmen gegriffen.

[...] Geschlossen. Prof. Alexander Wild drückt wie zum sichtbaren Beweis die Klinke des Patientenzimmers herunter. Vergeblich. Die Tür geht nicht auf. Der Raum ist ja auch leer. Wie fünf weitere Zimmer. 18 von 40 Betten sind aktuell nicht belegt auf Station 8, der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulentherapie an der Donau-Ries Klinik Donauwörth.

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/dona...51346.html 

Martin
#2

Zitat:Denn die Fallpauschalen, die 2004 eingeführt wurden und die aus ihrer Sicht die Hauptursache der Misere sind, veränderten bundesweit die Arbeit. Allein der Dokumentationsaufwand für Patienten hat sich ihrer Einschätzung nach dadurch um ein Vielfaches erhöht, der Druck auf Pflegekräfte massiv zugenommen.

Das war, als man die Krankenhäuser in den Wettbewerb miteinander gejagt hat. Dabei sind die gar nicht dazu da, um an Wettbewerben teilzunehmen, auch nicht, um Gewinn zu machen. Ihr einziger Zweck ist es, Menschen gesund zu machen.

Passend dazu sagt vorhin einer von der FDP im Radio zu den Bürgerversicherungsplänen der SPD, er glaube nicht, dass ohne Wettbewerb ein Spitzengesundheitssystem zu erreichen sei. Doch, das kann man ohne Wettbewerb erreichen. Wir hatten sogar mal so eines, bevor es kaputtreformiert wurde. Damals, als die Krankenkasse die Brille und den Zahnersatz bezahlte.
#3

(28.12.2017, 11:18)PuK schrieb:  Das war, als man die Krankenhäuser in den Wettbewerb miteinander gejagt hat. Dabei sind die gar nicht dazu da, um an Wettbewerben teilzunehmen, auch nicht, um Gewinn zu machen. Ihr einziger Zweck ist es, Menschen gesund zu machen.

Passend dazu sagt vorhin einer von der FDP im Radio zu den Bürgerversicherungsplänen der SPD, er glaube nicht, dass ohne Wettbewerb ein Spitzengesundheitssystem zu erreichen sei. Doch, das kann man ohne Wettbewerb erreichen. Wir hatten sogar mal so eines, bevor es kaputtreformiert wurde. Damals, als die Krankenkasse die Brille und den Zahnersatz bezahlte.

Tja dummerweise hat sich die Politik Anfang der 2000er entschlossen in einer völlig widersinnigen Phase der demographischen Entwicklung Betten und Klinken zu reduzieren.
Dazu wurde das Abrechnungssystem erfunden das übrigens die Schweiz seit 2012 auch übernommen hat.

Das ganz große Problem dabei ist aber dass auf diese Weise die Versorgung sich nicht steuern lässt.
Weil man politsch zu feige war zu bestimmen wer wo Betten zu reduzieren hat oder schließen muss um einen bestimmten Versorgungssatus aufrecht zu erhalten kam man auf den Gedanken der Ökonomisierung.
Ob denen dabei bewusst war dass auf diese Art keine Gewährleistung mehr vorhanden ist in ländlichen Gebieten, denn da sind die anfälligsten kleinen Grundversorger, noch die medizinische Mindestversorgung aufrecht zu erhalten?

Einerseits schossen zuweilen Kliniken wie Pilze aus dem Boden und Betten wurde der Auslastung wegen auch durchaus völlig unsinnig belegt oder belegt aus Finanzierungszwecken gehalten was zur eine Verteuerung führte, andereseits überlässt man es jetzt dem Zufall welche Kliniken dabei als erste sterben.

Aus diesem Sinn wurde damals nie ein Hehl gemacht, wer als letzter begreift wie er legal an sein Geld kommt stribt als erster.
Das wurde ganz offen zugegeben und dass das neue Abrechnungssystem deshalb auch so unverschämt komplex und tricky ist das es viele lange nicht richtig begreifen werden.
Zu allem Überfluss ist es auch nicht fix sondern ändert sich jedes Jahr in vielen Bereichen die ein Planung extrem erschweren.


Da muss eine Klinik zudem in den Budgetverhandlungen mit den Kassen orakeln wie viel es die nächsten Jahre an Leistung erbringt in der Hoffnung dass dies von den Kassen auch genehmigt wird.
Erfolgt die Genehmigung nicht, was ja kein Wunder wäre, wird zusätzlich Leistung über 3 jahre nur mit 35% abgegolten.
Erst wenn sich das Niveau die 3 Jahre hält muss die Kasse ab dann voll erstatten.

Dass hierbei zusätzlich eine Klageflut an den Sozialgerichten aufgelaufen ist dürfte nur allzu verständlich sein.

Ich komme nicht umhin zu vermuten dass man auf diese Art ganz speziell auf die demographische Entwicklung reagieren will.
Klar dürfte sein dass somit Wege, auch für den Nortarzt, immer weiter werden und passen dazu hat der AOK Vorsitzende von Baden Würtemberg dann auch vor ein paar Jahren schon locker mal erwähnt dass sich die Patienten darauf einstellen müssen in naher Zukunft unter 100km keine Klinik mehr zur Verfügung zu haben.
#4

(28.12.2017, 11:57)Kreti u. Plethi schrieb:  Klar dürfte sein dass somit Wege, auch für den Nortarzt, immer weiter werden und passen dazu hat der AOK Vorsitzende von Baden Würtemberg dann auch vor ein paar Jahren schon locker mal erwähnt dass sich die Patienten darauf einstellen müssen in naher Zukunft unter 100km keine Klinik mehr zur Verfügung zu haben.

Ja, das ist alles ziemlich richtig, auch der Rest, den ich weggekürzt habe.

Zu ergänzen wäre noch, dass auch die (zumindest Fach)-Arztversorgung zentralisiert wird. Im Osten nennt sich das "Poliklinik", bei uns meist "Gesundheitszentrum" oder "Fachärztezentrum". Wobei man bei Gesundheitszentren genauer schauen sollte. Das kann auch Scharlatanerie sein; die Bezeichnung ist nicht geschützt. 

Wikipedia schreibt dazu: 

Zitat:Fachärztezentren (Landambulatorien) installiert man insbesondere im ländlicheren Raum in kleineren Zentralorten. Hier stellen sie Zwischenstufe der Versorgung zwischen dem Hausarzt im Ort, wenn es keinen zuständigen Facharzt gibt, und dem nächsten Krankenhaus im höherrangigen Zentralort dar. Dieser Weg der Ansiedlung schließt die Lücken, die sich in der Niederlassung von Fachärzten ergeben, die heute ebenso unter Ärztemangel leidet wie das Fach der Hausärzte, und andererseits der Konzentration der ländlicheren Kleinkrankenhäuser, was zu einer Reduktion der medizinischen Nahversorgung führt.
#5

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