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EU zwischen Trump und Putin - Druckversion

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EU zwischen Trump und Putin - leopold - 09.01.2017

Kluge Analyse von Joschka Fischer:


Zitat:Und noch im Januar wird Donald Trump das Amt als 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika antreten. Für Europa kann dieses Datum eine dramatische Zäsur bedeuten. Wenn man die bisherigen Äußerungen des gewählten Präsidenten Trump zu Europa zur Grundlage für seine zukünftige Politik heranzieht, dann darf sich die EU auf tief gehende Erschütterungen einstellen. Trump hält nichts von der europäischen Integration, dafür aber umso mehr von dem in nahezu allen Mitgliedstaaten grassierenden neuen Nationalismus. Diese Haltung teilt er ganz offensichtlich mit seinem russischen Gegenüber.

Wladimir Putin versucht schon seit Längerem, die EU durch die Förderung nationalistischer Kräfte und Bewegungen in deren Mitgliedstaaten zu destabilisieren, und wenn dieser Trend in Zukunft auch von Washington unterstützt wird, dann darf sich die EU - eingeklemmt zwischen russischen Trollen und Breitbart News - auf einiges gefasst machen.

Noch sehr viele weiterreichende Konsequenzen für Europa und damit auch die EU wird allerdings die Ankündigung des neuen amerikanischen Präsidenten haben, die amerikanische Sicherheitsgarantie für Europa überprüfen und das Verhältnis der USA  zu Russland auf eine neue Grundlage zu stellen. Geht diese zulasten der Nato würde dies die Sicherheitslage für Europa radikal verändern.  Die Europäer wären plötzlich sehr allein und das in einer Zeit, in der Russland unter Einsatz militärischer Mittel die Grenzen seines westlichen Nachbarn Ukraine infrage stellt und damit wieder die Hegemonie zumindest in Osteuropa anstrebt.

Europa braucht eine eigene Verteidigungsstrategie  


RE: EU zwischen Trump und Putin - _solon_ - 09.01.2017

Es scheint klar, daß Trump sich stärker um sein Land kümmern will als die Präsidenten vor ihm.
Das wiederum bedeutet, da er keine unendlichen Resourcen besitzt, daß andere Engagements beendet oder zurückgefahren werden.

Das dürfte so kommen. In welcher Intensität ist m.e. noch völlig offen.

Ob Fischer mit seinen Aussagen zur Sicherheitspolitik richtig liegt, bezweifle ich ein wenig.
Krim und Ostukraine - sind das Belege für ein Hegemoniebestreben Rußlands. Da müsste schon noch ein
wenig mehr kommen.

Teilen kann ich Fischers Ansicht darüber, daß Europa eine neue Verteidigungsstategie braucht. Das wird sehr sehr viel
Zeit in Anspruch nehmen. Eigentlich glaube ich nicht an was "Vernünftiges", denn z.B. die Grande Nation wird sich kaum in ein europäisches Verteidigungsbündnis einordnen, in dem sie nicht die Führung hat.

Die Zeit spielt in diesem Falle eine untergeordnete Rolle, da ich nicht glaube, daß Rußland morgen an der Oder-Neiße steht.


RE: EU zwischen Trump und Putin - Serge - 09.01.2017

Was wollen Sie den mit diesem unsympathischen egozentrischen Schwollkopf, der alles, woran er glaubte, gleich mehrmals verraten hat?
Der seine Einstellungen gewechselt hat wie seine Ehefrauen. 
Kriegstreiber im Kosovokrieg. Als Grüner.
Als ausgedienter Grüner ganz geschmeidig und fix zum Lobbyisten mutiert, offiziell "Berater", von: RWE und OMV, Siemens und BMW, zuletzt Rewe Group.
Sich als Vortragsreisender gerne vor den Karren von Barclays und Goldman Sachs spannen lassen.
Gründer und/ oder Mitglied verschiedener transatlantischer Think Tanks usw.

Ach ja, der Artikel. 
Die bekannten täglichen und mal kurz, mal lang, mal plump, mal intellektuell in die Medien lancierten transatlantischen Einschwörungslitaneien gegen Putin und - Gott sei Dank gibt's jetzt ja auch noch - Trump.
Herr Leopold hat ja zielsicher die aussagekräftigsten Passagen zitiert, mehr ist da inhaltlich nicht.

Zusammenfassend kann man sagen: Die Damen und Herren der transatlantischen Bündnisse, allen voran Atlantik-Brücke und Bilderberg-Konferenz, sehen mit großer Sorge ihre Felle davonschwimmen. Und ihre Sorge dürfte nur zum Teil politisch begründet sein.

Wenn man die Liste  der Mitglieder der Atlantik-Brücke liest (sehr auszugsweise von der Auswahl):

Merz, Fitschen, von Klaeden, Lange (SPD), Lambsdorff (FDP). Nouripour (Grüne), Deikmann (BILD) - allesamt im Vorstand,
dann Merkel, Gabriel, Lindner, Kleber (ZDF), Kornelius (SZ, Chef Außenpolitik), Fleischhauer (Spiegel);
frühere Mitglieder: Joffe (ZEIT), Özdemir, Göring-Eckardt ... die werden wohl aus taktischen Überlegungen den Verein verlassen haben, wer will als Volksvertreter seinen Namen schon gern unter denen von Großbankiers und Chefs von Großunternehmen lesen.

ja dann weiß man, warum alles so ist, wie es ist, auch in den Medien.


RE: EU zwischen Trump und Putin - leopold - 09.01.2017

(09.01.2017, 19:48)Serge schrieb:  Was wollen Sie den mit diesem unsympathischen egozentrischen Schwollkopf, der alles, woran er glaubte, gleich mehrmals verraten hat?
Der seine Einstellungen gewechselt hat wie seine Ehefrauen. 
Kriegstreiber im Kosovokrieg. Als Grüner.
Als ausgedienter Grüner ganz geschmeidig und fix zum Lobbyisten mutiert, offiziell "Berater", von: RWE und OMV, Siemens und BMW, zuletzt Rewe Group.
Sich als Vortragsreisender gerne vor den Karren von Barclays und Goldman Sachs spannen lassen.
Gründer und/ oder Mitglied verschiedener transatlantischer Think Tanks usw.

Ach ja, der Artikel. 
Die bekannten täglichen und mal kurz, mal lang, mal plump, mal intellektuell in die Medien lancierten transatlantischen Einschwörungslitaneien gegen Putin und - Gott sei Dank gibt's jetzt ja auch noch - Trump.
Herr Leopold hat ja zielsicher die aussagekräftigsten Passagen zitiert, mehr ist da inhaltlich nicht.

Zusammenfassend kann man sagen: Die Damen und Herren der transatlantischen Bündnisse, allen voran Atlantik-Brücke und Bilderberg-Konferenz, sehen mit großer Sorge ihre Felle davonschwimmen. Und ihre Sorge dürfte nur zum Teil politisch begründet sein.

Wenn man die Liste  der Mitglieder der Atlantik-Brücke liest (sehr auszugsweise von der Auswahl):

Merz, Fitschen, von Klaeden, Lange (SPD), Lambsdorff (FDP). Nouripour (Grüne), Deikmann (BILD) - allesamt im Vorstand,
dann Merkel, Gabriel, Lindner, Kleber (ZDF), Kornelius (SZ, Chef Außenpolitik), Fleischhauer (Spiegel);
frühere Mitglieder: Joffe (ZEIT), Özdemir, Göring-Eckardt ... die werden wohl aus taktischen Überlegungen den Verein verlassen haben, wer will als Volksvertreter seinen Namen schon gern unter denen von Großbankiers und Chefs von Großunternehmen lesen.

ja dann weiß man, warum alles so ist, wie es ist, auch in den Medien.

Dass Sie bereits so weit ins politische Nirwana abgedriftet sind, hätte ich nicht gedacht.


RE: EU zwischen Trump und Putin - leopold - 09.01.2017

(09.01.2017, 19:27)_solon_ schrieb:  Teilen kann ich Fischers Ansicht darüber, daß Europa eine neue Verteidigungsstategie braucht. Das wird sehr sehr viel
Zeit in Anspruch nehmen. Eigentlich glaube ich nicht an was "Vernünftiges", denn z.B. die Grande Nation wird sich kaum in ein europäisches Verteidigungsbündnis einordnen, in dem sie nicht die Führung hat.

Die Zeit spielt in diesem Falle eine untergeordnete Rolle, da ich nicht glaube, daß Rußland morgen an der Oder-Neiße steht.

Darum geht's in dem Beitrag von Fischer auch vor allem. Dazu muss man ihn allerdings lesen, was Sie - im Gegensatz zu Serge - offensichtlich getan haben.


RE: EU zwischen Trump und Putin - Serge - 09.01.2017

(09.01.2017, 20:21)leopold schrieb:  Dass Sie bereits so weit ins politische Nirwana abgedriftet sind, hätte ich nicht gedacht.

Was meinen Sie denn mit Nirwana?
Befinden wir uns mal wieder in einer "alternativlosen" Situation?
Naja, ich kenn Sie ja, im Kielwasser von großen Schiffen segelt's sich gut.
Ahoi, Smutje.


RE: EU zwischen Trump und Putin - Serge - 09.01.2017

Nachtrag zu #6

Liste: Diese Journalisten sind in der "Atlantikbrücke" Mitglied  (von 2014)

Da wimmelt es von ARD und ZDF, ZEIT und SZ, Springer usw.
Sind vielleicht nicht mehr alle dieselben wie in 2014, aber sicher nicht weniger.

Da versteht man unsere Medienberichterstattung schon besser :-/
Oder sollte die Mitgliedschaft in der Atlantikbrücke darauf gar keinen Einfluss haben?


RE: EU zwischen Trump und Putin - leopold - 10.01.2017

(09.01.2017, 22:09)Serge schrieb:  Nachtrag zu #6

Liste: Diese Journalisten sind in der "Atlantikbrücke" Mitglied  (von 2014)

Da wimmelt es von ARD und ZDF, ZEIT und SZ, Springer usw.
Sind vielleicht nicht mehr alle dieselben wie in 2014, aber sicher nicht weniger.

Da versteht man unsere Medienberichterstattung schon besser :-/
Oder sollte die Mitgliedschaft in der Atlantikbrücke darauf gar keinen Einfluss haben?

Was wollen Sie eigentlich mit Ihrer "Atlantikbrücke"? In diesem Thread geht es darum, dass die gute Beziehung zu den USA in Kürze auf eine starke Belastungsprobe gestellt werden wird und was nun getan werden sollte.


RE: EU zwischen Trump und Putin - leopold - 10.01.2017

Zitat:Die Gefahren kommen aus Washington, nicht aus Mossul. Doch Trumps abenteuerliche außenpolitische Vorstellungen müssen dem transatlantischen Engagement für demokratische Werte nicht unbedingt Schaden zufügen. Der wird nur eintreten, wenn die Europäer im Hintergrund bleiben und es dem neuen Präsidenten ermöglichen, die diplomatische Bühne zu dominieren. Wenn sie aber ihrer Verantwortung gerecht werden und Führungskraft zeigen, werden sie in der Lage sein, Trumps Diplomatie so zu formen, dass der Schutz fundamentaler Rechte gestärkt wird.
Um die dräuenden Gefahren zu begreifen, sollte man mit einem Albtraum-Szenario beginnen: Nehmen wir einmal an, dass Trump bald eine weitreichende Allianz mit Wladimir Putin verkünden wird. Deren Hauptziel ist es, den islamischen Extremismus auszurotten. Aus dieser Allianz folgt auch eine Deeskalation der militärischen Spannungen in Osteuropa. Nach ein, zwei Jahren aber widerruft Putin seine Verpflichtungen zur Entspannung. Er nutzt die Gelegenheit, wie in der Ukraine die Machtübernahme im Baltikum zu inszenieren - die russischen Minderheiten in Estland oder Lettland beteiligen sich an "spontanen" Aufständen, unterstützt durch kaum getarnte russische Truppen.
(...)
Die Drohung mit dem Nato-Ausschluss wäre eine der wirkungsvollsten Sanktionen, die den Hauptmächten Europas zur Verfügung steht. Eine zeitige diplomatische Initiative von Merkel würde also nicht nur ein Auseinanderfallen der Nato und eine katastrophale Remilitarisierung Deutschlands verhindern. Sie wird auch dazu beitragen, die Demokratie in diesem dunklen Moment europäischer Geschichte zu erhalten. Es wäre tragisch, wenn die Katastrophe an der Gedächtniskirche dazu führen würde, dass Deutschland diese historische Gelegenheit verstreichen ließe.

Der neue Nato-Deal 


RE: EU zwischen Trump und Putin - Martin - 10.01.2017

(10.01.2017, 19:40)leopold schrieb:  Nehmen wir einmal an....


Oha, die spekulative SZ-Verlinkungsnachtschicht ist angetreten.

Martin