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Die deutsche Flüchtlingspolitik - Druckversion

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RE: Merkels Flüchtlingspolitik - forest - 23.06.2018

(23.06.2018, 15:38)Klartexter schrieb:  Nun ja, das Wort hat einmal ein SPD-Politiker erstmals benutzt, danach sind aber nur noch Politiker der C-Parteien genannt! Tongue

Aber es zeigt doch auch ganz deutlich, weshalb eine einheitliche europäische Asylpolitik und Gesetzgebung vonnöten ist! Denn wenn in jedem Land die selben Voraussetzungen und die selben Leistungen gewährt werden, dann ist ein weiterreisen in ein anderes Land uninteressant.

Der 'Asyltourismus' ist eine treffliche Bezeichnung und im Prinzip nicht böse, eher salopp.
Mit eine einheitliche europäische Asylpolitik und Gesetzgebung rennt man überall offene Türen ein, nur sieht das jeder auf seine Art anders (hl. Florian Angel )


RE: Merkels Flüchtlingspolitik - Klartexter - 23.06.2018

(23.06.2018, 15:25)Lueginsland schrieb:  Und gegen dieses "Nichtanzutreffen" werden in Bayern die Ankerzentren aufgebaut/umgewidmet.

Den Asylbewerbern wird dort Alles geboten, was erwartet werden darf und was zugemutet werden kann.
Logis, Verpflegung, Betreuung und Begleitung bei Fragen des Lebesn in D.,
vor allem die zentrale Bündelung der Verwaltungsdienststellen von der Registrierung bis zu den zuständigen Gerichten bei anhaltendem Verfahren,
Dank unserem Rechtsystem!

Dagegen wenden sich "Unruhestifter" in Parteien, im täglichen Leben und hier.
Im Forum wurde dieses System  auch schon als Kasernierung verteufelt,  einsperren genannt!

Antwort auf meine Frage, wie unterkunftspflichtige Soldaten diese Kasernierung dulden können, wir geduldet haben,
wurde "wohlweislich??" nicht gegeben!

In Bamberg  will man aus guten Gründen so ein sogenanntes Ankerzentrum nicht. Ich persönlich halte auch nichts von solchen Ankerzentren. Denn solange Asylverfahren in Deutschland sich über Jahre hinziehen, ist es unsinnig, Leute verschiedenster Ethnien auf engstem Raum unterzubringen. Ein Ankerzentrum würde dann Sinn machen, wenn vom Asylantrag bis zu einer eventuellen gerichtlichen Klärung maximal 12 Wochen vergehen. Aber solange die Bürokratie so schwerfällig ist, solange machen Ankerzentren wenig Sinn. Und eine Verfügbarkeit des Asylbewerbers ist auch da nicht gegeben, denn jeder Asylbewerber darf ja auch das Gelände verlassen. Was er im Fall einer drohenden Abschiebung dann wohl auch machen wird.



RE: Merkels Flüchtlingspolitik - Klartexter - 23.06.2018

Zitat:Es ist pädagogisch nicht ratsam, wenn man einem trotzig-ungezogenem Kind auf die Finger haut. Aus dem Wohnzimmer darf man es aber sehr wohl werfen. Genau das ist nun bei Horst Seehofer angebracht. Kanzlerin Merkel muss ihn entlassen. Der Bayer hat die mühsam konstruierte GroKo in Scherben geschlagen, er treibt die Bundesrepublik ins Instabile – und dazu auch noch die Idee von Europa. Das ist mehr als verantwortungslos. Wer - wie Seehofer - sein Heil im Nationalen sucht, gefährdet den Frieden.

https://www.nrz.de/meinung/merkel-muss-seehofer-entlassen-id214666259.html 

Vermutlich wird sich Frau Merkel nicht scheuen, Seehofer zu entlassen. Wenn schon die SPD Vorbereitungen für einen Bundestagswahlkampf trifft, dann sagt das viel über die Verfassung der GroKo


RE: Merkels Flüchtlingspolitik - Serge - 23.06.2018

(23.06.2018, 15:50)forest schrieb:  Der 'Asyltourismus' ist eine treffliche Bezeichnung und im Prinzip nicht böse, eher salopp.
Mit eine einheitliche europäische Asylpolitik und Gesetzgebung rennt man überall offene Türen ein, nur sieht das jeder auf seine Art anders (hl. Florian Angel )

Die immer sich so objektiv gebenden Politiker und Diskutanten der "guten, menschenfreundlichen" Seite suchen ihre Argumentationsnöte bezüglich der derzeitigen Asyl- und Flüchtligssituation damit zu vernebeln, dass sie sich ständig irgendwelche Schlagwörter rauspicken, an denen sie sich abarbeiten und anhand derer sie sich entrüsten, auf die eigene Schulter klopfen und Andersdenkende verunglimpfen können.
Asyltourismus, ein unfreundliches Wort für eine unschöne Sache. Was ist schlecht daran?
Ankerzentren - da wird nicht auf Sinn und Nutzen eingegangen, sondern da werden sofort die armen Kinder der Flüchtlinge ins Spiel gebracht und der Vergleich zu Konzentrationslagern bemüht. Als ob dort die Kinder schlecht behandelt würden. Sie sind bei Ihrer Familie und erfahren mit Sicherheit ein bessere außerfamiliäre Betreuung in Kitas und Kindergärten, als wenn ihre Eltern mit ihnen suchend von Stadt zu Stadt oder von Land zu Land ziehen würden.
Nafri - eine harmlose polizeiliche Kurzbezeichnung für Maghrebiner in einer Zeit, in der solche Abkürzungen und Kurzbezeichnungen gang und gäbe sind.
Ich warte nur, bis sich einer über die Abkürzung BAMF entrüstet, weil sie so abwertend nach Mampf klingt.


RE: Merkels Flüchtlingspolitik - Klartexter - 23.06.2018

(23.06.2018, 16:09)Serge schrieb:  Die immer sich so objektiv gebenden Politiker und Diskutanten der "guten, menschenfreundlichen" Seite suchen ihre Argumentationsnöte bezüglich der derzeitigen Asyl- und Flüchtligssituation damit zu vernebeln, dass sie sich ständig irgendwelche Schlagwörter rauspicken, an denen sie sich abarbeiten und anhand derer sie sich entrüsten, auf die eigene Schulter klopfen und Andersdenkende verunglimpfen können.

Warum verunglimpft man anders Denkene, wenn man eine einheitliche europäische Asylpolitik und Gesetzgebung einfordert, Serge? Denn die Flüchtlingspolitik ist nun mal kein nationales, sondern ein EU-weites Problem. Ich werde heute noch sauer, wenn sich Victor Orban erdreistet, sich jedem Lösungsversuch zu widersetzen. Denn es war sein Umgang mit Flüchtlingen auf dem Budapester Hauptbahnhof, der Frau Merkel bewogen hat, die Grenzen für diese Leute zu öffnen. Das wurde dann schamlos ausgenutzt, indem man alle Flüchtlinge im Land nach Deutschland verfrachtete und unserem Land dadurch all die Probleme brachte, die es heute gibt. Dass Victor Orban dann auch noch von der CSU hofiert wird, obwohl es gerade seine Politik war, die uns die Probleme brachte, muss zumindest ich nicht auch noch verstehen.



RE: Merkels Flüchtlingspolitik - forest - 23.06.2018

(23.06.2018, 16:08)Klartexter schrieb:  Vermutlich wird sich Frau Merkel nicht scheuen, Seehofer zu entlassen. Wenn schon die SPD Vorbereitungen für einen Bundestagswahlkampf trifft, dann sagt das viel über die Verfassung der GroKo

Mit Verlaub: falscher Ansatz. Merkel wird eine Lösung erreichen, mit der alle gut leben können, sogar Seehofer, vielleicht Söder nicht. Aber der juckt sie nicht; mit solchen Testosteronbombern wird sie spielend fertig.
Vorbereitungen für eine vorgezogene Bundestagswahl sind Standard; das sind permanent vorrätige Notlaufprogramme oder sollten es sein. Wenn die SPD damit öffentlich hausieren geht, kommt sie wieder nicht vom Fleck. Nahles ist nicht das Problem; das Problem ist, daß die SPD scheinbar nichts Besseres hat oder noch schlimmer, nichts Besseres will.

Es gäbe z.B. Barley  und/oder Schwesig .
An seine Tollität Schulz kommen die allerdings nicht heran. Was hat man sich eigentlich dabei gedacht, den toll zu finden?


RE: Merkels Flüchtlingspolitik - derfnam - 23.06.2018

Auf der Nachrichtenseite von t-online ist ein Artikel über eine Umfrage zum aktuellen Thema zu finden. Dabei befürwortet eine Mehrheit die Positionen der CSU, will aber keinen Sturz von A. Merkel. Hierzu kann ich mich auch bekennen, auch wenn das nicht allen hier gefällt.


RE: Merkels Flüchtlingspolitik - leopold - 23.06.2018

(23.06.2018, 15:03)derfnam schrieb:  Okay, Asyltourismus ist nicht glücklich gewählt. 

Das ist nicht nur nicht glücklich gewählt, das ist Hetze a la AfD. Was halten Sie vom Ausdruck "organisierter  Multilateralismus", Söders neuester Wortschöpfung, um die EU verächtlich zu machen? Der Mann ist ein gefährlicher Zündler, der über Leichen gehen würde, um seine politischen Ziele zu erreichen. Ich bin übrigens gespannt, wann wieder Asylunterkünfte brennen.


RE: Merkels Flüchtlingspolitik - Lueginsland - 23.06.2018

(23.06.2018, 15:55)Klartexter schrieb:  
In Bamberg  will man aus guten Gründen so ein sogenanntes Ankerzentrum nicht. Ich persönlich halte auch nichts von solchen Ankerzentren. Denn solange Asylverfahren in Deutschland sich über Jahre hinziehen, ist es unsinnig, Leute verschiedenster Ethnien auf engstem Raum unterzubringen. Ein Ankerzentrum würde dann Sinn machen, wenn vom Asylantrag bis zu einer eventuellen gerichtlichen Klärung maximal 12 Wochen vergehen. Aber solange die Bürokratie so schwerfällig ist, solange machen Ankerzentren wenig Sinn. Und eine Verfügbarkeit des Asylbewerbers ist auch da nicht gegeben, denn jeder Asylbewerber darf ja auch das Gelände verlassen. Was er im Fall einer drohenden Abschiebung dann wohl auch machen wird.

Bamberg gibt (seine) guten Gründe gegen ein Zentrum vor, Donauwörth auch und erst recht Kempten/Allg.
(dort vermutlich aus Mitleid, weil man Rücksicht nehmen muss. 
Die Burghalde so hoch und "abweisend", die Iller so reissend und die können doch nicht schwimmern ....)

Und Klartexter sieht dabei Probleme, weil doch die Zeit für´s Verfahren nicht kürzer werde.

Obwohl gerade durch diese Zentren die Arbeit gebündelt an einer Stelle stattfinden soll, der Zeitbedarf erheblich verkürzt.
Geeignete Dolmetscher sind nicht über ´n ganzen Freistaat verteilt.
Iro Gnaden Asylbewerber in Hinterpfuideifl ist schwer zu erreichen
und muss dann zum Ort des Verfahrens gebracht werden, sofern gefunden (er gefunden werden will.)

Verwaltungsrichter sind auch für diese Verfahren besonders geschult, die hocken  sitzen nicht automatisch bei jedem Gericht,
Spezialistentum ist doch nachvollziehbar?!

Die Verfügbarkeit des Asylbewerber IST gegeben, weil er sich wohl frei bewegen darf,
aber für Logis und Futter muss er eben doch immer wieder auftauchen, denn diese gibt es ausschließlich dort!

Wenn er dann bei drohender Abschiebung verduftet, muss er genauso gesucht werden.
Aber es wird sich wohl nicht jeder erneut auf die Flucht begeben, neue Registrierung, Beginn eines Verfahrens sind vergeigt.


RE: Merkels Flüchtlingspolitik - forest - 23.06.2018

(23.06.2018, 19:29)leopold schrieb:  Das ist nicht nur nicht glücklich gewählt, das ist Hetze a la AfD. Was halten Sie vom Ausdruck "organisierter  Multilateralismus", Söders neuester Wortschöpfung, um die EU verächtlich zu machen? Der Mann ist ein gefährlicher Zündler, der über Leichen gehen würde, um seine politischen Ziele zu erreichen. Ich bin übrigens gespannt, wann wieder Asylunterkünfte brennen.

Asyltourismus ist der lockere Fachbegriff für Mißbrauch des Asylrechts. Mit Hetze hat das nichts zu tun, auch nicht bei neurotischer political correctness.

Die AfD hat den Begriff nicht erfunden, s. weiter o. ; allenfalls sonnt sie sich darin, wenn ihr nichts Besseres einfällt.

Das Asyl ist verfassungsrechtlich garantiert, kein verständiger Mensch rührt daran. Es geht 'nur' um dessen Mißbrauch, und da sind wir wieder beim Asyltourismus.