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Laumann: Dienstwagenprivileg hat soziale Komponente - Martin - 07.09.2022

Zitat:Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Abschaffung der steuerlichen Vergünstigungen für Dienstwagen könnte nach Ansicht von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) Beschäftigte in der Pflege treffen. "Wir denken bei dem Thema Dienstwagenprivileg alle automatisch an dicke Limousinen. Dabei wird vergessen, dass Dienstwagen auch eine soziale Komponente haben", sagte Laumann dem "Spiegel".

"Zum Beispiel, wenn ambulante Pflegedienste ihren Mitarbeitern ermöglichen, Dienstwagen - in der Regel Kleinwagen - auch privat zu nutzen", so Laumann.

Quelle: https://www.n-tv.de/regionales/nordrhein-westfalen/Laumann-Dienstwagenprivileg-hat-soziale-Komponente-article23563700.html 

Unglaublich, mit welcher Verlogenheit hier wieder Stimmungen erzeugt werden sollen. Die Krankenpfleger in argumentativer Geiselhaft für die Geschäftsführer und Vorstände von Konzernen. Da ich als Gesellschafter und Geschäftsführer selbst jahrelang einen Dienstwagen hatte, hier etwas Licht ins Dunkel:

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem reinen Dienstwagen, dem Dienstwagen auch zur privaten Nutzung und dem Firmenwagen. Der reine Dienstwagen darf nur für dienstliche Zwecke verwendet werden. Das weisst man mittels Fahrtenbuch nach oder man verfügt über ein privates, gleichwertiges Fahrzeug für private Zwecke. Der Firmenwagen gehört zu einer Flotte aus Leihfahrzeugen innerhalb der Firma, diesen leiht man bei Bedarf (!) für dienstliche Fahrten aus.

Also bleibt als interessanteste Option das Dienstfahrzeug mit Privatnutzung. Da man als GF oder CEO meist einen gleichwertigen PKW im Privatbesitz hat, kann man die Pauschalversteuerung vermeiden. Diese beträgt 1% des Neuwertes (!) des PKW pro Monat. Bei einem Anschaffungspreis von 80.000 Euro werden also 800 Euro pro Monat (!) als zu versteuerndes Entgelt hinzugerechnet. Das ist übers Jahr gesehen also ein ganz schöner Batzen. Das eigentliche Privileg besteht darin, dass man, entsprechende finanzielle Mittel vorausgesetzt, sich einen Bentley als Dienstfahrzeug gönnen kann und, sofern man privat ein gleichwertiges Fahrzeug besitzt, diesen auch noch steuerfrei privat nutzen kann.

Der Krankenpfleger hingegen gurkt mit seinem Opel Corsa durch die Lande, dieser ist aufgrund des geringen Anschaffungswert nicht hoch zu versteuern, aber der Krankenpfleger zahlt trotzdem das 1% im Monat, außer er hat einen zweiten Corsa angemeldet, was unterm Strich teurer ist als die Steuerersparnis, die erst bei richtig dicken KFZ viel Geld spart.

Prinzip verstanden? So verarscht uns die Politik.

Martin