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Trump ist neuer Präsident der USA - Druckversion

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+--- Thema: Trump ist neuer Präsident der USA (/showthread.php?tid=504)



RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Serge - 12.01.2017

(12.01.2017, 18:51)leopold schrieb:  Der britische Guardian hat es mit einem wirklich schönen Bild auf den Punkt gebracht:
Zitat:Wenn das das Drehbuch seines Krisenmanagements ist, sollten sich seine politischen Gegner entspannt zurücklehnen und die Show genießen. "Wie ein Hund, der zu seinem eigenen Erbrochenen zurückkehrt, kann er sich selbst nicht helfen."

Das ist der pointensichere geschmackvolle englische Humor (nein, nicht der schwarze), der manchen Leuten so gefällt.

Ich habe seine Rede gestern nicht gesehen und nur das erfahren, was in den Nachrichtensendungen der ÖR in Kurzauschnitten gezeigt wurde.
Aufgefallen ist mir, dass das Auftreten Trumps in der PK in ZDF "Heute"  (um 19 Uhr) deutlich anders beurteilt wurde als in der heutigen Presse.
Johannes Hano vom ZDF, in NY vor Ort, sprach erstaunlicherweise (ZDF!!!) von einem zurückhaltenden, eher zahmen Auftreten, Trump sei um präsidiales Verhalten bemüht gewesen, nur einmal sei er ausgeflippt und mit den Vertretern von CNN ordentlich aneinander geraten (ab 03:45 Min.)

Schon in krassem Gegensatz dazu steht das, was die großen und kleineren deutschen Zeitungen als Wichtigstes berichten. Da las man:

Tagesanzeiger:"Trump nahm sie gestern alle in die Mangel" und titelte "Chaos-PK: «Ich gebe Ihnen keine Frage. Sie sind Fake News".
SPON: Ihr seid Fake News! - Es ging zu wie im Zirkus (Titel)
SZ: Donald Trump zu CNN-Reporter: "Ihr seid Fake-News! (Titel)
FAZ: Trump will Mauer zu Mexiko sofort bauen (Titel)
ZEIT Online: Doanald Trump: Schauspiel zum Schaudern /später: Drohungen, die an einen Mafia-Film erinnern (beides Titel)
Hamburger Abendblatt: Wie die Frage eines CNN-Reporters Trump in Rage versetzte (Titel)

Internationalen Zeitungen  dagegen ging es weniger um den angeblichen Wüterich Trump, sondern sie setzten sich inhaltlich mit Trumps Aussagen auseinander, in meist sachlicher Weise.

Ja, überraschend wieder mal die Übereinstimmnung in der deutschen Presse - nein, eigentlich nicht überraschend. Als ob es da eine Rundmail gegeben hätte ... oder als ob die Schlagzeilen bis auf Kleinigkeiten vorgefertigt gewesen wären.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Lukas - 12.01.2017

Gellermann von der Rationalgalerie

Diesmal nahm er sich Wetzel von der Süddeutschen vor
http://www.rationalgalerie.de/kritik/ein-postfaktisches--Verstoß  gegen die NUB --in-der-sueddeutschen.html


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - leopold - 12.01.2017

(12.01.2017, 19:57)Serge schrieb:  Das ist der pointensichere geschmackvolle englische Humor (nein, nicht der schwarze), der manchen Leuten so gefällt.

Ich habe seine Rede gestern nicht gesehen und nur das erfahren, was in den Nachrichtensendungen der ÖR in Kurzauschnitten gezeigt wurde.
Aufgefallen ist mir, dass das Auftreten Trumps in der PK in ZDF "Heute"  (um 19 Uhr) deutlich anders beurteilt wurde als in der heutigen Presse.
Johannes Hano vom ZDF, in NY vor Ort, sprach erstaunlicherweise (ZDF!!!) von einem zurückhaltenden, eher zahmen Auftreten, Trump sei um präsidiales Verhalten bemüht gewesen, nur einmal sei er ausgeflippt und mit den Vertretern von CNN ordentlich aneinander geraten (ab 03:45 Min.)

Schon in krassem Gegensatz dazu steht das, was die großen und kleineren deutschen Zeitungen als Wichtigstes berichten. Da las man:

Tagesanzeiger:"Trump nahm sie gestern alle in die Mangel" und titelte "Chaos-PK: «Ich gebe Ihnen keine Frage. Sie sind Fake News".
SPON: Ihr seid Fake News! - Es ging zu wie im Zirkus (Titel)
SZ: Donald Trump zu CNN-Reporter: "Ihr seid Fake-News! (Titel)
FAZ: Trump will Mauer zu Mexiko sofort bauen (Titel)
ZEIT Online: Doanald Trump: Schauspiel zum Schaudern /später: Drohungen, die an einen Mafia-Film erinnern (beides Titel)
Hamburger Abendblatt: Wie die Frage eines CNN-Reporters Trump in Rage versetzte (Titel)

Internationalen Zeitungen  dagegen ging es weniger um den angeblichen Wüterich Trump, sondern sie setzten sich inhaltlich mit Trumps Aussagen auseinander, in meist sachlicher Weise.

Ja, überraschend wieder mal die Übereinstimmnung in der deutschen Presse - nein, eigentlich nicht überraschend. Als ob es da eine Rundmail gegeben hätte ... oder als ob die Schlagzeilen bis auf Kleinigkeiten vorgefertigt gewesen wären.

Sie sollten eben nicht nur immer die Überschriften lesen, sondern die gesamten Texte. Sie wollen uns doch nicht weismachen, dass die US-Medien in ihren Headlines nicht auch zuspitzen.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Serge - 12.01.2017

(12.01.2017, 20:46)leopold schrieb:  Sie sollten eben nicht nur immer die Überschriften lesen, sondern die gesamten Texte.

Die Schlagzeile ist das Wichtigste und Entscheidende. Die prägt die Erwartungshaltung des Lesers und weckt nicht nur sein Interesse, sondern nimmt ihn auch ein.
Aber mal ehrlich, das war doch nicht anders zu erwarten. Das war doch der Tenor seit der Wahl.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Kreti u. Plethi - 12.01.2017

(12.01.2017, 08:51)Martin schrieb:  "Haltungsjournalismus", der belästigt statt informiert, trifft es ziemlich gut.

Martin

Emotionsgepolter statt Politik trifft es aber auch gut.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Serge - 12.01.2017

(12.01.2017, 20:40)Lukas schrieb:  Gellermann von der Rationalgalerie

Diesmal nahm er sich Wetzel von der Süddeutschen vor
http://www.rationalgalerie.de/kritik/ein-postfaktisches--zensiert--in-der-sueddeutschen.html 

Dem ist nichts hinzuzufügen.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Serge - 12.01.2017

(12.01.2017, 21:36)Kreti u. Plethi schrieb:  Emotionsgepolter statt Politik trifft es aber auch gut.

Soll das jetzt mit einer de facto gleichgeschalteten Medienkampagne in allen NATO-Ländern irgendwie besser werden?
Das ist ja so durchsichtig, dass man blind sein muss, um die dahinter stehende Absicht nicht zu erkennen.
Immer noch nicht verwunden: das Wahl-Trauma. Das wird noch lange so weitergehen, wie das bei Traumata so ist. 
Nicht Putin ist schuld an der Niederlage Clintons, sondern die Unzufriedenheit weiter Kreise mit der politischen Ostküsten-Elite.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Sophie - 12.01.2017

(12.01.2017, 20:40)Lukas schrieb:  Gellermann von der Rationalgalerie

Diesmal nahm er sich Wetzel von der Süddeutschen vor
http://www.rationalgalerie.de/kritik/ein-postfaktisches--zensiert--in-der-sueddeutschen.html 

Ich muss daraus zitieren, es ist zuuu großartig, um es untergehen zu lassen:

Unter der Überschrift 'Ein postfaktisches -Verstoß gegen die NUB - in der Süddeutschen'

>>Und so füllt Wetzels jede Zeile seines Artikels mit einer Methode, die man auf ihn anwenden muss: Wetzel ist eine echte Zeitung-Sau, auch wenn das nicht bewiesen ist, kann es gut sein, dass er auf seinen Artikel onaniert hat. Zwar weiß man es nicht genau, aber wenn man diese Behauptung ernst nimmt, dann erhält man ein erschreckendes Bild. Weitere erschreckende Details sollten auch Sie alarmieren. Angeblich lässt sich Wetzel für diesen Artikel deutlich mehr zahlen, als eine normale Prostituierte verdient. Aber er erarbeitet sich das auch so dreckig wie möglich.<<

Lesenswert auch die Kommentare dazu. Danke für den Link Lukas.


Einen ersten Höhepunkt fand diese Art 'Berichterstattung' bei der verfassungswidrigen, anarchischen 'Amtsenthebung' Wulffs. Weil der Presselandschaft die Sache mit dem Islam missfiel. Weil man viel lieber einen kriegslüsternen Bundespräse wie Gauck wollte. Bei dem störte dann sein verlogenes 'Bigamisten'tum auch nicht. Da schreibt die 'Qualitätspresse' doch dieser Tage glatt von Daniela Schad als Präsidentengattin. Wohl bekomm's, das Lesemahl, das derzeit angerichtet wird. Mir vergeht immer noch öfter der Appetit.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Serge - 12.01.2017

(12.01.2017, 22:00)Sophie schrieb:  Ich muss daraus zitieren, es ist zuuu großartig, um es untergehen zu lassen:

Unter der Überschrift 'Ein postfaktisches -zensiert- in der Süddeutschen'

>>Und so füllt Wetzels jede Zeile seines Artikels mit einer Methode, die man auf ihn anwenden muss: Wetzel ist eine echte Zeitung-Sau, auch wenn das nicht bewiesen ist, kann es gut sein, dass er auf seinen Artikel onaniert hat. Zwar weiß man es nicht genau, aber wenn man diese Behauptung ernst nimmt, dann erhält man ein erschreckendes Bild. Weitere erschreckende Details sollten auch Sie alarmieren. Angeblich lässt sich Wetzel für diesen Artikel deutlich mehr zahlen, als eine normale Prostituierte verdient. Aber er erarbeitet sich das auch so dreckig wie möglich.<<

Lesenswert auch die Kommentare dazu. Danke für den Link Lukas.


Einen ersten Höhepunkt fand diese Art 'Berichterstattung' bei der verfassungswidrigen, anarchischen 'Amtsenthebung' Wulffs. Weil der Presselandschaft die Sache mit dem Islam missfiel. Weil man viel lieber einen kriegslüsternen Bundespräse wie Gauck wollte. Bei dem störte dann sein verlogenes 'Bigamisten'tum auch nicht. Da schreibt die 'Qualitätspresse' doch dieser Tage glatt von Daniela Schad als Präsidentengattin. Wohl bekomm's, das Lesemahl, das derzeit angerichtet wird. Mir vergeht immer noch öfter der Appetit.

Ich kann nur immer wieder verweisen auf den Link zur Liste der Journalisten (Herausgeber, Chef- und einfache Redakteure, öffentlich rechtliche Intendanten und Ressortleiter, Nachrichtenmoderatoren usw.), die in der Atlantikbrücke Mitglied sind. An die Hundert.
Und das ist nicht so wie beim Roten Kreuz, dass man da einmal im Jahr 30 Euro abdrückt. Da gibt es Seminare und Fortbildungen in Luxus-Hotels, umsonst natürlich, Einladungen zu Freundschaftsabenden mit anderen atlantischen Küngelvereinen, Treffen mit den "Großen" der westlichen Welt inklusive Schüttelhand, wahrscheinlich auch Vergünstigungen bei Lufthansa usw.
Das färbt ab, man fühlt sich endlich so richtig anerkannt, man gehört dazu, zur transatlantische Elite.
Und das lässt sich dann in der Schreibe nicht verheimlichen, man beißt nicht in die Hand, die es so gut meint.


RE: Trump ist neuer Präsident der USA - Serge - 12.01.2017

Die Ära der Krokodilstränen nähert sich dem Ende 
 
Abrechnung mit Meryl Streep, der Clinton-Bande - und auch indirekt mit Obama

Zitat:Wer sagt, Meryl Streep sei als Schauspielerin „überbewertet “, hat ganz offensichtlich keine Ahnung vom Business. Die Vorstellung, die Streep bei der Verleihung der Golden Globe Awards gab, war jedenfalls in jeglicher Hinsicht oscarreif. Während der Schauspielerin die Krokodilstränen aus den Äuglein tropften und sie über die Gewalt dozierte, die nun mit Donald Trump über das Land kommen wird, hielt das Publikum den Atem an  – und klatschte zusammen mit den Massenmedien dies- und jenseits des Atlantiks frenetisch Beifall ... Die ebenfalls sehr emotionale Gegenrede  des leidlich bekannten linken Rappers AnOmaly schauten sich alleine auf Facebook binnen weniger Stunden mehr als sieben Millionen Menschen an. Das Meinungsmonopol der Eliten ist offenbar in Auflösung begriffen.
(...)
Meryl Streep tut gerade so, als sei Trump der erste Politiker, der Missachtung und Gewalt einsetzt und seine Position benutzt, um andere zu tyrannisieren. Ist das ernst gemeint? Wir bombardieren momentan sieben verschiedene Länder. Meryl Streep besitzt die Nerven, so zu tun, als ob es Donald Trump sei, der nun die Gewalt in die Politik bringt. Wir bomben, wir benutzen Drohnen, um über Hundert Zivilisten, Mütter, Kinder, umzubringen. Und schaut Euch die Wirtschaft an. Auch wenn es mit der Wirtschaft bergauf geht, hat die durchschnittliche Familie immer weniger. Die Mittel- und die Unterschicht werden von den Eliten tyrannisiert, tyrannisiert vom Establishment. […] Meryl Streep, willst Du mich verarschen? Weißt Du überhaupt, was in Syrien und im Nahen Osten vor sich geht? Oder lebst Du in einer Fantasy-Parallelwelt für Filmstars, in der Barack Obama und Hillary Clinton eine Art Mutter Teresa sind und alles wieder normal wird, wenn wir nur Donald Trump loswerden.
AnOmaly 
(...)
Es scheint vielmehr so, als habe das liberale Establishment in den USA die Erdung zur normalen Bevölkerung vollkommen verloren und sich in eine Parallelwelt verabschiedet. Die Zäsur verläuft immer deutlicher zwischen Oben und Unten und offenbar nicht mehr zwischen liberal und konservativ. Immer wieder wird im politischen Feuilleton darüber debattiert, dass die politische Rechte durch den Sieg Donald Trumps ein handfestes Problem habe. Das kann man so sehen, obgleich die „Probleme“ wohl eher im Establishment als an der Basis zu verorten sind. Das Establishment der politischen Linken steht jedoch keinesfalls besser da. Dort klammert man sich verzweifelt an eine Kandidatin, die bei selbstkritischer Betrachtung nie hätte Kandidatin werden dürfen. Anstatt dem geheuchelten Eliten-Liberalismus á la Clinton eine klare Absage zu erteilen, meidet man jegliche kritische Analyse, sucht einen Schuldigen – und wenn es nur wieder mal die Russen sind  – und schimpft ansonsten über Trump; das wird jedoch nicht reichen.

Ich fand Meryl Streeps Auftritt auch sehr kalkuliert und theatralisch. Und ich dachte, da wäre ich wohl ziemlich alleine damit.
AnOmaly hat genau das gesagt, was dazu zu sagen war.