Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - Druckversion
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Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - Martin - 26.09.2020
Zitat:Die Otto Group wird ihr Hamburger Retouren-Zentrum in etwa einem Jahr schließen. Mit der frühzeitigen Ankündigung solle den 840 überwiegend in Teilzeit beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausreichend Zeit zur Neuorientierung gegeben werden, teilte Otto am Donnerstag mit. Die Retouren der verschiedenen Konzerngesellschaften der Otto Group werden künftig in den Zentren Lodz (Polen) und Pilsen (Tschechien) bearbeitet. Dort landen schon jetzt rund zwei Drittel der zurückgeschickten Waren aus der Otto Group.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Otto-Group-schliesst-Retouren-Zentrum-in-Hamburg,otto858.html
Sehr schade, ich war vor ca. 15 Jahre im Rahmen einer Betriebsbesichtigung dort. Damals war man noch stolz darauf, nur mit fest angestellten Kräften ohne Befristung und ohne Leiharbeit zu arbeiten. Jetzt, nachdem „wir“ ja alle von der EU profitieren, wurden die Arbeitsplätze ins billigere Osteuropa verlegt.
Martin
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - ThorstenK - 27.09.2020
(26.09.2020, 23:11)Martin schrieb: Sehr schade, ich war vor ca. 15 Jahre im Rahmen einer Betriebsbesichtigung dort. Damals war man noch stolz darauf, nur mit fest angestellten Kräften ohne Befristung und ohne Leiharbeit zu arbeiten. Jetzt, nachdem „wir“ ja alle von der EU profitieren, wurden die Arbeitsplätze ins billigere Osteuropa verlegt.
Martin
Mich würde interessieren, was das mit der EU zu tun hat. Solche Arbeitsplatzverlagerungen gibt es überall da, wo es ein starkes Lohngefälle gibt, wie zum Beispiel zwischen den USA und Mexiko. Die Fördermaßnahmen innerhalb der EU zielen im Gegenteil darauf ab, die wirtschaftlichen Unterschiede der Mitgliedsstaaten zu vermindern.
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - nomoi III - 27.09.2020
(27.09.2020, 11:27)ThorstenK schrieb: Mich würde interessieren, was das mit der EU zu tun hat. Solche Arbeitsplatzverlagerungen gibt es überall da, wo es ein starkes Lohngefälle gibt, wie zum Beispiel zwischen den USA und Mexiko. Die Fördermaßnahmen innerhalb der EU zielen im Gegenteil darauf ab, die wirtschaftlichen Unterschiede der Mitgliedsstaaten zu vermindern.
Achso?
Eine Milliarde Dollar will GM (und hat vermutlich)G in die US-Produktion stecken.
450 Arbeitsplätze sollen von Mexiko nach Michigan verlagert werden.
Zitat:GM has 33 U.S. manufacturing sites and four in Mexico, but all four sites in Mexico are vehicle assembly facilities
and some of that production ends up being sold to buyers in the U.S.
There are approximately 16,000 hourly workers in Mexico compared to more than 49,000 in the U.S.,
and GM builds about 300,000 vehicles in the U.S. that are exported to global markets --
more than are typically produced at a typical assembly plant.
https://www.mlive.com/news/flint/2019/10/moving-work-from-mexico-emerges-as-sticking-point-in-gm-uaw-talks.html
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - Kreti u. Plethi - 27.09.2020
(27.09.2020, 11:27)ThorstenK schrieb: Mich würde interessieren, was das mit der EU zu tun hat. Solche Arbeitsplatzverlagerungen gibt es überall da, wo es ein starkes Lohngefälle gibt, wie zum Beispiel zwischen den USA und Mexiko. Die Fördermaßnahmen innerhalb der EU zielen im Gegenteil darauf ab, die wirtschaftlichen Unterschiede der Mitgliedsstaaten zu vermindern.
Hatte ich ja auch schon geschildert, sowie dass Irland vom Empfänger dadurch zum Nettozahler wurde, aber solche Dinge stören offenbar generelle Abneigung gegen die EU.
Ihre angesprochene Arbeitplatzverlagerungen gab es zudem schon vorher, vor allem weil diverse Staaten ihr Währung einfach abgewertet haben wie Italien und damit Firmen wie Bosch angezogen haben.
Das geht unter dem € nun nicht mehr, nur der erwünschte Ausgleich.
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - Martin - 27.09.2020
(27.09.2020, 11:27)ThorstenK schrieb: Mich würde interessieren, was das mit der EU zu tun hat. Solche Arbeitsplatzverlagerungen gibt es überall da, wo es ein starkes Lohngefälle gibt, wie zum Beispiel zwischen den USA und Mexiko. Die Fördermaßnahmen innerhalb der EU zielen im Gegenteil darauf ab, die wirtschaftlichen Unterschiede der Mitgliedsstaaten zu vermindern.
Ernsthafte Frage? Durch den Wegfall der Zölle und Öffnung der Grenzen wurde ein ruinöser Wettbewerb der Lohn-, Steuer- und Sozialsysteme angefacht. Der Unternehmer / das Land gewinnt, dass die niedrigsten Sozialstandards, die niedrigsten Löhne und die geringsten Steuern fordert.
Martin
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - Martin - 27.09.2020
(27.09.2020, 11:41)Kreti u. Plethi schrieb: Hatte ich ja auch schon geschildert, sowie dass Irland vom Empfänger dadurch zum Nettozahler wurde, aber solche Dinge stören offenbar generelle Abneigung gegen die EU.
Ihre angesprochene Arbeitplatzverlagerungen gab es zudem schon vorher, vor allem weil diverse Staaten ihr Währung einfach abgewertet haben wie Italien und damit Firmen wie Bosch angezogen haben.
Das geht unter dem € nun nicht mehr, nur der erwünschte Ausgleich.
Es mag Verlagerungen vorher gegeben haben, allerdings mit dem Währungsrisiko und den Zollkosten. Da hat so mancher Unternehmer auf Nummer sicher gesetzt und die Arbeitsplätze in Deutschland gelassen. Sehen Sie sich doch einfach mal die Entwicklung in Augsburg an, was da innerhalb von 2 Jahren an Arbeitsplätzen flöten gegangen ist. Die Blauäugigkeit gegenüber "Investoren" aus Fernost ist ein anderes Thema, passt aber gut hier rein.
Martin
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - ThorstenK - 27.09.2020
(27.09.2020, 11:49)Martin schrieb: Ernsthafte Frage? Durch den Wegfall der Zölle und Öffnung der Grenzen wurde ein ruinöser Wettbewerb der Lohn-, Steuer- und Sozialsysteme angefacht. Der Unternehmer / das Land gewinnt, dass die niedrigsten Sozialstandards, die niedrigsten Löhne und die geringsten Steuern fordert.
Martin
Sie beschreiben den Zustand, den wir nach dem Fall der Mauer gehabt hätten, wenn die Länder des Ostblocks nicht so schnell wie möglich in die EU aufgenommen worden wären. So war es zumindest möglich, lange Übergangsfristen und Mindeststandards auszuhandeln.
Das Lohngefälle zwischen Ost und West wird zwar noch lange anhalten, aber all die Transferleistungen innerhalb der EU dienen dazu, die Unterschiede im Binnenmarkt abzubauen. Davon werden langfristig alle EU-Länder profitieren und ich sehe dazu absolut keine Alternative, auch wenn sich die demokratischen Prozesse in Staaten wie Polen und Ungarn erst noch verfestigen müssen. Aber auch dafür braucht es Geduld. Die EU ist ein Erfolgsmodell, gerade wenn man sich die aktuelle weltpolitische Entwicklung ansieht.
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - Martin - 27.09.2020
(27.09.2020, 14:23)ThorstenK schrieb: Sie beschreiben den Zustand, den wir nach dem Fall der Mauer gehabt hätten, wenn die Länder des Ostblocks nicht so schnell wie möglich in die EU aufgenommen worden wären. So war es zumindest möglich, lange Übergangsfristen und Mindeststandards auszuhandeln.
Das Lohngefälle zwischen Ost und West wird zwar noch lange anhalten, aber all die Transferleistungen innerhalb der EU dienen dazu, die Unterschiede im Binnenmarkt abzubauen. Davon werden langfristig alle EU-Länder profitieren und ich sehe dazu absolut keine Alternative, auch wenn sich die demokratischen Prozesse in Staaten wie Polen und Ungarn erst noch verfestigen müssen. Aber auch dafür braucht es Geduld. Die EU ist ein Erfolgsmodell, gerade wenn man sich die aktuelle weltpolitische Entwicklung ansieht.
Die EU ist ein Erfolgsmodell auf dem Rücken Pfandflaschen sammelnder Rentner, eines gigantischen Niedriglohnsektors, viel Leiharbeit und Befristungen sowie einer sich immer schneller öffnender Schere zwischen Arm und Reich.
Die Alternative hieß EWG und war eine Freihandelszone, allerdings ohne den ruinösen Wettbewerb der Sozial-, Steuer- und Lohnsystemem und hat nahezu ein halbes Jahrhundert blendend funktioniert.
Momentan konzentriert sich das Schlechteste aus Kapitalismus und Sozialismus in der EU: Zügelloser Kapitalismus einerseits, staatliche Gängelung und verordnete Einheitsmeinung andererseits. Wenn schon purer Kapitalismus, dann aber mit den Freiheitsgraden wie bspsw. in den USA.
Wo sehen Sie eine demokratische Entwicklung in Polen und Ungarn? Diese Länder haben schon längst die innere Kündigung zur EU vollzogen und bleiben noch so lange dabei, so lange es für sie finanziell vorteilhaft ist.
Martin
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - ThorstenK - 27.09.2020
(27.09.2020, 14:41)Martin schrieb: Die EU ist ein Erfolgsmodell auf dem Rücken Pfandflaschen sammelnder Rentner, eines gigantischen Niedriglohnsektors, viel Leiharbeit und Befristungen sowie einer sich immer schneller öffnender Schere zwischen Arm und Reich.
Die Alternative hieß EWG und war eine Freihandelszone, allerdings ohne den ruinösen Wettbewerb der Sozial-, Steuer- und Lohnsystemem und hat nahezu ein halbes Jahrhundert blendend funktioniert.
Sie haben das nicht zu Ende gedacht: Wäre es bei der EWG geblieben, hätten wir zwar die exakt gleiche Freihandelszone ohne Zölle wie heute, der Hauptunterschied wäre aber, dass es die heutige Personenfreizügigkeit nicht gäbe. Dann kämen die Arbeitskräfte aus Rumänien und Polen nicht zu uns, sondern unsere Unternehmen würden noch mehr dorthin oder anderwohin gehen.
Dass in Deutschland das Gefälle zwischen arm und reich immer größer wird, liegt allein an der nationalen Verteilungsspolitik. Die EU macht den Mitgliedsländern da keinerlei Vorschriften, wie Sie z. B. an der polnischen Sozialpolitik sehen. Die Flaschensammler können Sie in der EU-Kommission nicht abladen, das ist reine Polemik. Wenn Sie das nicht glauben, können Sie hier nachlesen: http://www.eu-info.de/europa/eu-eg-ewg/EWG/
RE: Otto Group schließt Retouren-Zentrum in Hamburg - Kreti u. Plethi - 27.09.2020
(27.09.2020, 17:03)ThorstenK schrieb: .................Danke, das will @"Martin" nur einfach nicht wahrhaben.
Dass in Deutschland das Gefälle zwischen arm und reich immer größer wird, liegt allein an der nationalen Verteilungsspolitik. ................